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Theologieprofessoren geben Ordinationsurkunde zurück

("Adventisten heute"-Aktuell, 23.10.2015) Neun Theologieprofessoren der adventistischen Andrews University (Michigan, USA) haben als Reaktion auf den ablehnenden Beschluss der Weltsynode 2015 (Generalkonferenz-Vollversammlung) der Siebenten-Tags-Adventisten zur Ordination von Pastorinnen ihre Legitimationen (Beglaubigung) als "ordinierte" Pastoren an die Weltkirchenleitung zurückgegeben. Die Professoren haben gebeten, wie adventistische Pastorinnen behandelt zu werden, d. h. Legitimationen als "beauftragte" Pastoren ausgestellt zu erhalten. Dies berichtete die amerikanische Zeitschrift der Vereinigung adventistischer Foren SPECTRUM.
Am 8. Juli hatten es die rund 2.300 Delegierten der Generalkonferenz-Vollversammlung in San Antonio (Texas, USA) mit rund 60 zu 40 Prozent abgelehnt, den weltweit dreizehn teilkontinentalen Kirchenleitungen (Divisionen) die Kompetenz zur Ordination adventistischer Pastorinnen in ihrem jeweiligen Verwaltungsgebiet zu erteilen.
Jeder der neun Professoren habe nach Angaben von Pastor Ji?í Moskala, Dekan des Theologischen Seminars, individuell ein entsprechendes Schreiben an den Exekutivsekretär der Weltkirchenleitung G. T. Ng gerichtet, da die Andrews University, das "Flaggschiff" adventistischer Ausbildungsstätten für religiöse Leiter der Kirche, eine Institution der Weltkirchenleitung ist. (Die zurückgesandten Legitimationen laufen Ende Dezember 2015 aus und müssen erneuert werden.)

Individuell begründet

Die in den Schreiben angegebenen Gründe waren unterschiedlich, so Moskala. Die Professoren erlebten die gegenwärtige Ordinationspraxis als eine sakramentale Ermächtigung, die das männliche Geschlecht voraussetze und nicht als Segnung für geschlechtsunabhängige, geistliche Gaben, wie dies die Adventisten immer gelehrt hätten.
Einige Theologen hätten laut Moskala darauf hingewiesen, dass Ordination Teil der Arbeitsrichtlinien der Kirche sei und kein Artikel der 28 adventistischen Glaubensüberzeugungen, wie dies heute den Anschein habe. Für sie sei dieser Antrag auf Auswechslung der Legitimationsbezeichnung eine Frage des Gewissens sowie der Aufrichtigkeit und ergebe sich aus einem tiefen Gefühl der Ungerechtigkeit und Unfairness Kolleginnen gegenüber, die als Pastorinnen dienten.

Rücknahme abgelehnt

Inzwischen habe einer der neun Professoren mitgeteilt, dass die Generalkonferenz die Rücknahme der Ordinationsurkunde abgelehnt habe. Es handelt sich um Martin Frederick Hanna, der aus der Karibik stammt und in der Andrews University Historische Theologie lehrt. Gemeinsam mit Cindy Tutsch, die zwölf Jahre lang beim Ellen G. White Estate der Weltkirchenleitung gearbeitet hat, gab Hanna 2014 das Buch "Questions and Answers About Women's Ordination" (Fragen und Antworten zur Ordination von Frauen) im kircheneigenen Verlag Pacific Press heraus.

Erste Rückgabe der Ordinationsurkunde in Deutschland

Im Oktober hat auch ein deutscher Pastor - aus dem Bereich des SDV - seine Ordinationsurkunde an den zuständigen Landesausschuss seiner Vereinigung zurückgegeben. Seine Begründung: "Damit möchte ich ein Zeichen setzen, dass ich die Ordinationspraxis nach der Ordnung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten für diskriminierend und ohne biblische Grundlage sehe. Gleichzeitig möchte ich meine Solidarität mit den Frauen im Pastorenamt dieser Kirche zum Ausdruck bringen."
Die Austrittserklärung einer Glaubensschwester nach der Entscheidung in San Antonio, die Diskussionen, die er persönlich seit 1990 auf jeder Generalkonferenz-Vollversammlung miterlebt habe, sowie die Verletzungen und Diskriminierungen, von denen seine Kolleginnen im Pastorendienst berichten und empfinden, hätten diesen Entschluss reifen lassen.Der Landesausschuss habe diese Entscheidung mit Respekt zur Kenntnis genommen. An der Beauftragung und der Arbeit dieses Pastors in seiner Vereinigung (Landeskörperschaft) ändere sich im Moment nichts. (APD/edp)

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