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Südsudan: Bibelgesellschaft hilft Traumata des Bürgerkriegs heilen

("Adventisten heute"-Aktuell, 26.8.2016) Die jüngste Ausgabe der Zeitschrift "die Bibel aktuell" (Nr. 3/2016) der Schweizerischen Bibelgesellschaft berichtet über die verzweifelte Lage im vom Bürgerkrieg geprägten neuen Staat Südsudan. Die Bibelgesellschaft im Südsudan verbreitet Bibeln und führt Seminare zur Trauma-Bewältigung sowie Alphabetisierungsprogramme durch.

Die Republik Südsudan hatte sich 2011 nach 22 Jahren Bürgerkrieg vom Norden abgespalten. Seit 2013 herrscht in diesem jungen Staat erneut Bürgerkrieg. Die Volksgruppen der Dinka und Nuer liefern sich unerbittliche Kämpfe. Diese Auseinandersetzungen haben bislang zehntausende Menschenleben gefordert und rund zwei Millionen in die Flucht getrieben.

Bibelverbreitung, Trauma-Bewältigung, Alphabetisierungsprogramme

Mit bescheidenen Mitteln versucht die Bibelgesellschaft im Südsudan neben der Bibelübersetzungsarbeit und Bibelverbreitung den Menschen mit Hilfe von Seminaren zur Trauma-Bewältigung auf biblischer Basis die seelischen Verwundungen zu mildern, welche die erlebte Gewalt des Bürgerkrieges hinterlassen haben. Die Bibelgesellschaft, mit Sitz in Juba, führt mithilfe der Kirchen auch Alphabetisierungsprogramme durch. In Folge der jahrelang anhaltenden kriegerischen Auseinandersetzungen hat sich auch die Bildungslage weiter verschlechtert. Dies drückt sich zum Beispiel in der niedrigen Alphabetisierungsrate von 30 Prozent aus. Bei Frauen ist die Rate noch niedriger: Nur zehn Prozent können lesen und schreiben.

Nach Angaben des ersten Generalsekretärs der nationalen Bibelgesellschaft, Edward Kajivora, wurden 2015 im Südsudan so viele Bibeln und Bibelteile verbreitet wie nie zuvor. "Die Menschen sehnen sich nach der Bibel in ihrer eigenen Sprache, in Englisch oder Arabisch. Viele von ihnen sind hoffnungslos, weil die Kämpfe nicht enden. Auch Menschen, die bislang nicht gläubig waren oder einer anderen Religion angehörten, bekannten sich zum Christentum und wollten Bibeln kaufen, um sie für sich zu lesen", so Kajivora. Anders als im mehrheitlich islamischen Sudan bekannt sich die Bevölkerung im Südsudan vorwiegend zu lokalen Religionen oder zum Christentum. Die Christen sind mehrheitlich römisch-katholisch und anglikanisch. Die Bibelgesellschaft arbeitet mit allen Kirchen zusammen. Im Bereich der Bibelverbreitung vor allem mit der römisch-katholischen Kirche, welche in Juba einen Bibelladen unterhält.

Im Südsudan leben 64 Volksgruppen, von denen jede ihre eigene Sprache hat. Bisher gibt es nur in zehn dieser Sprachen eine Bibelübersetzung. Dies macht auf eindrückliche Weise deutlich, dass es für die junge Bibelgesellschaft noch viel Arbeit gibt. Zuletzt konnte 2013 eine Bibel in Schilluk veröffentlicht werde, deren Übersetzung interkonfessionell erarbeitet wurde. Zurzeit arbeitet die Bibelgesellschaft - trotz Krieg - an Übersetzungen in den Sprachen Mabaan, Zande und Bari.

Von den rund 12 Millionen Einwohnern sind 76,8 Prozent Christen, 21 Prozent Anhänger indigener Religionen und 2,2 Prozent Muslime.
  • Die Zeitschrift "die Bibel aktuell " wird gemeinsam von den Bibelgesellschaften der Schweiz und Österreich herausgegeben

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