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Suchtkrankheiten verbreitet wie nie zuvor

("Adventisten heute"-Aktuell, 11.6.2010) Nie zuvor waren Suchtkrankheiten so verbreitet wie heute. Das sagte der Präses des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes, Michael Diener (Kassel), im Abschlussgottesdienst des Bundestreffens des Suchtkrankenhilfeverbandes "Blaues Kreuz" am 30. Mai in Chemnitz. Mit dem dreitägigen Treffen unter dem Motto "Unter Gottes Segen zusammenstehen - zusammengehen" wurde an die Gründung des Verbandes vor 125 Jahren erinnert. Wie Diener sagte, versuchten viele Menschen mit ihrer Sucht Sehnsüchte zu kompensieren, wie die nach Nähe und Geborgenheit. Er ermutigte die Gottesdienstteilnehmer, nicht länger nur von "ansteckenden Krankheiten" zu sprechen, sondern vielmehr von "ansteckender Gesundheit". Christen sollten es zu ihrer Mission machen, andere Menschen mit ihrer geistlichen Gesundheit anzustecken.

Alkoholsucht in Deutschland rückläufig ...

Der Bundesvorsitzende des Blauen Kreuzes in Deutschland, Klaus Richter (Elbingerode), erklärte gegenüber idea, dass die Zahl der Alkoholabhängigen in Deutschland in den vergangenen zwei Jahrzehnten leicht zurückgegangen sei. Das sei allerdings kein Grund zur Entwarnung. Gegenwärtig konsumiere jeder Deutsche immer noch zehn Liter reinen Alkohol pro Jahr. "Das entspricht 40 Flaschen Korn", so Richter. Er kritisierte, dass das Thema Sucht immer stärker an professionelle Helfer wie Ärzte und Verbände delegiert werde. Diese Entwicklung entspreche einer "Entsolidarisierung" innerhalb der Gesellschaft. "Sucht darf nicht nur Thema der Politik sein, sondern jeder einzelnen Gemeinde. Christen müssen erkennen: Das sind meine Brüder und Schwestern, die sich da zerstören", so Richter.

... aber: Andere Süchte nehmen zu

Bundesgeschäftsführer Reinhard Jahn wies darauf hin, dass die Zahl der Alkoholabhängigen zwar rückläufig sei, andere Süchte - wie etwa Online- oder Spielsucht - aber zunähmen. Umso wichtiger sei es, dass die Politik Angebote der Kinder- und Jugendsozialarbeit auch künftig unterstütze. Geplante Kürzungen wie etwa in Sachsen seien "kontraproduktiv". Vorbeugende Projekte seien in jedem Fall günstiger als Betroffene später zu betreuen.
Das Blaue Kreuz in Deutschland entstand 1884/85 und zählt derzeit rund 6.000 eingetragene Mitglieder. Die Mitglieder betreuen in über 1.100 Gruppen und Vereinen vor allem alkohol- und medikamentenabhängige Menschen. Dabei werden die Veranstaltungen wöchentlich von rund 22.000 Suchtkranken und deren Angehörigen besucht. (idea)




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