Besonders schlecht kommen die Bereiche Wirtschaft und Politik bei der Befragung weg. Nur 13 Prozent glauben, dass die Familienarbeit von Unternehmen ausreichend gewürdigt wird. 71 Prozent sind nicht dieser Ansicht. Knapp jeder Fünfte (19 Prozent) meint, die Politik erkenne die Familienarbeit genügend an. 67 Prozent verneinen dies. Mehr Wertschätzung erfahren die Befragten dagegen im Freundes- und Bekanntenkreis: 48 Prozent meinen, dort ausreichend Anerkennung für ihre Leistungen zu finden. 28 Prozent sehen auch dort Nachholbedarf. Aus Sicht der Eltern würde vor allem eine bessere finanzielle Unterstützung des Staates die Familienarbeit erleichtern: 54 Prozent der Befragten sind dieser Ansicht. Auch flexiblere Arbeitszeiten (45 Prozent), die verstärkte Mithilfe der Kinder im Haushalt (42 Prozent) und eine Ganztagsbetreuung in der Schule (39 Prozent) werden von vielen gewünscht.
Hausarbeit: Frauen tragen die Hauptlast
Trotz aller politischen Bemühungen, auch Männer stärker in die Hausarbeit einzubinden, tragen die Frauen nach wie vor die Hauptlast: Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Anteil der Frauen, die nach eigenen Angaben die Familienarbeit alleine leisten, von vier auf elf Prozent. Zwei Drittel der Frauen machen den größten Teil der Arbeit (2008: 72 Prozent). Lediglich jede Fünfte spricht von einer 50/50-Aufteilung zwischen Mann und Frau (2008: 22 Prozent). Diese Rollenverteilung wird auch auf die Kinder übertragen: 57 Prozent der Mütter und 45 Prozent der Väter sagen, dass vor allem die Mädchen zu Hausarbeiten herangezogen werden. Nur gut ein Drittel (Mütter: 36 Prozent, Väter: 35 Prozent) gibt an, Hausarbeiten gerecht zwischen Jungen und Mädchen aufzuteilen. (idea)
Die "Vorwerk Familienstudie 2009" als PDF