Das Schamgefühl der Schüler nicht verletzen
Laut der 24-seitigen Broschüre überwiegen derzeit "heikle Konzepte, die Sexualitätsformen exzessiv darstellen, manipulative Methoden anwenden und eine versteckte Agenda haben, wonach irgendwann eine ganz neue, sexuell pluralisierte und normierungsfreie Gesellschaft entstehen soll". Sexualpädagogik an den Schulen müsse jedoch altersangemessen sein und dürfe das Schamgefühl der Schüler nicht verletzen.Kritik übt das Papier an einer fächerübergreifenden Thematisierung sexueller Vielfalt. So sei es abzulehnen, wenn im Fremdsprachenunterricht Coming-Out-Texte (Bekanntgabe der Homosexualität) übersetzt werden müssen oder in Mathematik die Wahrscheinlichkeit des Gelingens einer künstlichen Befruchtung bei einem lesbischen Paar berechnet werden soll.
"Schwule und Lesben sind keine Menschen zweiter Klasse"
Dem Papier zufolge sollte das Verhalten von Christen gegenüber Minderheiten, etwa Homosexuellen, von der Haltung Christi geprägt sein. Dieser habe sich mit den Opfern von Ausgrenzung solidarisiert. Er sei nicht nur öffentlich für sie eingetreten, sondern habe sich auf Beziehung, Gemeinschaft und Nähe mit Prostituierten, Fremdlingen und Zöllnern eingelassen. Diese Haltung sollten Eltern ihren Kindern auch gegenüber homo- und transsexuell empfindenden Menschen beibringen. Es komme darauf an, Diskriminierung abzubauen und Schülern klarzumachen, dass "Schwule und Lesben keine Menschen zweiter Klasse sind und dasselbe Recht auf eine gelingende Partnerschaft haben".Verfasser des "Denkangebotes" ist der Referent des Weißen Kreuzes, Nikolaus Franke; Leiter des Werkes ist Rolf Trauernicht (Ahnatal bei Kassel). (idea)