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Streit im Umgang mit Homosexualität bei Methodisten

("Adventisten heute"-Aktuell, 11.4.2014) Innerhalb der internationalen United Methodist Church (UMC) werde das Thema Homosexualität kontrovers diskutiert, teilte die Bischöfin der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK), Rosemarie Wenner, in einem Beitrag der Kirchenzeitschrift "unterwegs" (Ausgabe 23. März 2014) mit. Die Präsidentin des internationalen Bischofsrats der UMC betonte, dass die Kirche in dieser Frage zwar gespalten sei, "doch das Band, das uns zusammenhält, ist stark". Methodisten verbinde weit mehr als sie trenne.

Hintergrund ihres Artikels "Der Streit in der EmK um den Umgang mit Homosexualität" seien Auseinandersetzungen, die vor allem in den USA innerhalb der UMC in jüngster Zeit an Schärfe zugenommen hätten. So gebe es mehrere Disziplinarverfahren gegen methodistische Pastoren, die gleichgeschlechtliche Paare in UMC-Gemeinden gesegnet hätten. Dabei sei ein Pastor vom Dienst suspendiert worden. Zudem hätten sich mehrere Geistliche offen zu ihrer Homosexualität bekannt. Beides widerspreche der derzeit geltenden Kirchenordnung. Zwar habe es schon mehrfach Vorstöße gegeben, diese Ordnung zu ändern, die dafür nötige Mehrheit im obersten Gremium, der alle vier Jahre tagenden Generalkonferenz, sei aber nicht erreicht worden.
Der Bischofsrat habe mit seinen jüngsten Verlautbarungen öffentlich anerkannt, dass sich die Evangelisch-methodistische Kirche in dieser Thematik uneins sei. Letztlich stehe laut Wenner die unterschiedliche Auslegung der Bibel hinter dem Streit. "Wir haben uns hier unterschiedliche Meinungen zuzugestehen", hob die Bischöfin hervor. "Wer praktizierte Homosexualität als Sünde ansieht, die nicht gutzuheißen ist, obwohl jeder Mensch zu achten ist, muss dies äußern dürfen, ohne als homophob bezeichnet zu werden." Andererseits sei auch "ein ernsthafter Christ, wer die einschlägigen Bibelstellen als zeitbedingte Aussagen auffasst und von der Mitte des Evangeliums ausgehend zu der Überzeugung gelangt, dass Gott uns Menschen auch in der Vielfalt sexueller Neigungen geschaffen und gewollt hat."
Wenner warnte gleichzeitig davor, aufgrund dieser Auseinandersetzungen weitere wichtige Themen zu vergessen. "Andere Herausforderungen, die sich uns in Kirche und Gesellschaft stellen, verdienen ähnlich viel Aufmerksamkeit wie der Diskurs über Homosexualität", betonte sie. Als Beispiele nannte sie: "Wie sind unsere Gemeinden lebendige Zeugnisse für Gottes Liebe? Wie überwinden wir Gräben zwischen Arm und Reich? Wie wehren wir Krieg und Gewalt? Wie bewahren wir die Schöpfung? Das sind die Zukunftsthemen, denen wir uns in Jesu Nachfolge zu stellen haben."
Die Evangelisch-methodistische Kirche (EmK) versteht sich als evangelische Freikirche, die aus einer Erweckungsbewegung in England im 18. Jahrhundert hervorging. Führende Persönlichkeiten am Anfang der Bewegung waren die Brüder John und Charles Wesley. Zur EmK zählen sich in Deutschland etwa 55.000 Mitglieder und Angehörige in über 500 Gemeinden. Sie ist Teil der internationalen United Methodist Church, die weltweit rund zwölf Millionen Mitglieder hat. Rosemarie Wenner ist die für Deutschland zuständige Bischöfin. Gegenwärtig amtiert sie als Vorsitzende des internationalen Bischofsrats der UMC. (APD)


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