Bestellhotline: 0800 2383680 (kostenlos innerhalb D)
Literatur für ein Leben mit Zukunft
Kauf auf Rechnung möglich | versandkostenfrei ab 50 € (innerhalb D)

Stellt der Islam eine Bedrohung dar?

("Adventisten heute"-Aktuell, 3.5.2013) Ist der Islam bedrohlich? Darüber gibt es unter evangelischen Christen unterschiedliche Ansichten. Laut einer aktuellen Studie der Bertelsmann-Stiftung (Gütersloh) hält jeder zweite Deutsche (51 Prozent) den Islam für eine Bedrohung; im Osten sind es sogar 57 Prozent.

Nikolaus Schneider: große Unkenntnis des Islam

Nach Auffassung des EKD-Ratsvorsitzenden, Nikolaus Schneider (Berlin), beruht das Ergebnis dieser repräsentativen Umfrage auf einer großen Unkenntnis des Islam. "Die Studie nährt den Eindruck, dass viele Menschen in Deutschland ein verzerrtes Bild vom Islam in unserem Land haben", sagte Schneider der Tageszeitung "Die Welt". Viele Menschen schienen muslimische Bürger "mit Phänomenen des muslimischen Extremismus aus anderen Weltgegenden oder mit der kleinen Minderheit der Salafisten und ihrer Sympathisanten zu identifizieren". Schneider plädiert für eine differenzierte Wahrnehmung und für eine Ermutigung für die Muslime in Deutschland, "die in der übergroßen Mehrheit friedlich unter uns leben".

Evangelische Allianz: verständliche Bedenken gegenüber dem Islam

Der Vorsitzende des Arbeitskreises Islam der Deutschen Evangelischen Allianz, der Theologe Ulrich Neuenhausen (Bergneustadt bei Köln), sieht zwar keine Bedrohung durch Muslime in Deutschland. Verständlich seien aber die Bedenken im Blick auf den Islam. Diese Religion versuche mit teilweiser brutaler Verfolgung Andersgläubiger, weltweit zu expandieren. Meist geschehe das auf Kosten von Christen, etwa in Nigeria oder im Sudan. Dass Muslime auch hierzulande bemüht seien, ihre religiösen Überzeugungen uneingeschränkt ausleben zu könne, sei ihr gutes Recht, sagte Neuenhausen gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea.
Fatal sei hingegen, dass deutsche Politiker und Juristen schnell "einknicken", wenn Muslime Forderungen erheben oder eine angebliche Diskriminierung beklagten. Beispiele seien Auseinandersetzungen um das Kopftuch-Tragen von Beamtinnen, um das rituelle Schächten von Tieren und um die Beschneidung von Jungen. Es dürfe nicht der Eindruck entstehen, dass für Muslime eine eigene Rechtsordnung gelte oder die Entstehung einer islamischen Parallelgesellschaft zugelassen werde, so Neuenhausen. Die "verfehlte Integrationspolitik" könne nur durch vermehrte Bildungsanstrengungen korrigiert werden. Außerdem plädiert der Islam-Experte für mehr Kontakte zwischen Einheimischen und Menschen ausländischer Herkunft. Dies könnte zu einer realistischeren Beurteilung der in Deutschland lebenden Muslime führen, von denen "sicher 95 Prozent genauso friedlich sind wie alle anderen Bürger". Neuenhausen ist hauptberuflich Leiter des Forums Wiedenest (früher: Missionshaus Bibelschule Wiedenest). (idea)

Kommentare

Die mit einem * markierten Felder sind Pflichtfelder.

Die Datenschutzhinweise habe ich zur Kenntnis genommen.