Bestellhotline: 0800 2383680 (kostenlos innerhalb D)
Literatur für ein Leben mit Zukunft
Kauf auf Rechnung möglich | versandkostenfrei ab 50 € (innerhalb D)

Smartphones: so gefährlich wie Zigaretten?

("Adventisten heute"-Aktuell, 30.10.2015) Der Psychiater Prof. Manfred Spitzer (Ulm) schlägt Alarm: Die ständige Nutzung digitaler Medien ruiniert die Gesundheit. "Das Smartphone ist heute das, was vor 70 Jahren die Zigarette war. Damals wusste keiner, wie gefährlich Rauchen ist, und als man es dann wusste, hat es noch mehr als ein halbes Jahrhundert gedauert, bis die Menschen etwas geändert haben", sagte der 56-Jährige in einem Interview mit "Bild am Sonntag" (Berlin).

Online-Aktivitäten stören Kinderentwicklung massiv

Nach seinen Worten sind Smartphones für zehn Prozent aller Unfälle verantwortlich. Sie erhöhten den Blutdruck, was zum Schlaganfall führen könne, lösten Stress aus, der das Risiko für Infektionen und Krebs erhöhe. Spitzer: "Wenn Sie die Wahrscheinlichkeiten auf die Bevölkerung hochrechnen, kommen Sie auf eine Menge Tote." Nach seinen Angaben sind vor allem die Gefahren für Kinder und Jugendliche groß, denn ihre Gehirne seien noch im Wachstum und würden durch Online-Aktivitäten massiv in ihrer Entwicklung gestört. Eine aktuelle US-Studie zeige: "Jugendliche, die im Mittel 25 Stunden pro Woche im Internet aktiv sind, haben ein dreifach erhöhtes Risiko für Bluthochdruck, verglichen mit Jugendlichen, die im Mittel vier Stunden surfen."

Cybersucht: In Südkorea ist schon jeder vierte Jugendliche betroffen

Es bestehe auch die Gefahr der Cybersucht. Zu den Anzeichen dafür sagte Spitzer: "Man kann das Handy nicht weglegen, obwohl man das will. Man wird nervös, wenn man gezwungen wird, es zu tun." Verzichte der Nutzer auf den Konsum, erhöhe sich sein Puls, bekomme er Panik, könne an nichts anderes mehr denken und werde aggressiv: "Das sind ähnliche Auswirkungen wie bei Alkoholikern, denen man die Flasche wegnimmt." In Deutschland seien etwa acht Prozent der Jugendlichen von Cybersucht betroffen, in Südkorea schon 25 Prozent. Junge Menschen schauten pro Tag im Schnitt 150-mal auf ihr Handy und könnten sich schlechter konzentrieren und Lerninhalte im Gedächtnis behalten. Spitzer rät deshalb Eltern, ihren Kindern weder Smartphone, Laptop oder Playstation zu kaufen.

Für digitales Fasten

Erwachsenen rät er hin und wieder zu digitalem Fasten: "Das Handy mal für ein paar Stunden aus lassen - oder im Urlaub auch mal eine ganze Woche - ist ein Weg zu einem glücklicheren Leben und zu schönen Erlebnissen - in der wirklichen Welt." Am 2. November erscheint das neue Buch des Psychiaters. Es trägt den Titel "Cyberkrank! Wie das digitalisierte Leben unsere Gesellschaft ruiniert" (Droemer Verlag). (idea)



Kommentare

Die mit einem * markierten Felder sind Pflichtfelder.

Die Datenschutzhinweise habe ich zur Kenntnis genommen.