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Rimini: Draußen kalt, drinnen frisch (Inter-Ministerial Convention der EUD)

("Adventisten heute"-Aktuell, 12.4.2013) Es war eine wegweisende Konferenz: Unter dem Thema "Vereint, um zu dienen" veranstaltete die Intereuropäischen Division (EUD) eine Inter-Ministerial Convention (diensteübergreifende Tagung) in Rimini, organisiert von den EUD-Abteilungsleitern Paolo Benini (Mission und Sabbatschule) und Corrado Cozzi (Kommunikation). Vom 13. bis 16. März trafen sich etwa 300 Administratoren, Abteilungsleiter, Pastoren und Gemeindeglieder in einem Tagungshotel an der italienischen Adriaküste, darunter 32 Teilnehmer aus Deutschland. Während es draußen kalt und windig war, herrschte drinnen ein warmer, frischer Wind des Heiligen Geistes, der die Versammelten motivierte und inspirierte.
Der Anlass für diese Tagung war die traurige Tatsache, dass viele Programme und Initiativen der Kirche ohne gemeinsames Ziel und Absprache laufen, wie Mario Brito, der Predigtamtssekretär der EUD, sagte. Die Abteilungsleiter in den Verbänden und Vereinigungen wüssten oft nicht, was die anderen Abteilungen planen, und daher gebe es manche Doppelungen in der Arbeit und der Initiativen. Das Ziel sei, mehr Einheit im Dienst zu erreichen, Prioritäten zu setzen und Synergien zu nutzen, um menschliche und materielle Ressourcen besser einzusetzen. Dies solle auf allen Ebenen bis zu den Ortsgemeinden geschehen. Solch eine Zusammenarbeit fördere die Beziehungen untereinander, die Motivation und die Einheit.

Zusammenarbeit und Missionsideen

Etliche Präsentationen und Workshops wurden zu diesem Thema gehalten. Das Themenspektrum war jedoch viel breiter. Es ging an drei vollen Tagen um Anleitung zu einem engeren Verhältnis zu Gott, um Motivation zum Dienst, um Zusammenarbeit sowie um Missionsmethoden und Wege, Menschen in Europa mit der Botschaft Christi zu erreichen. Dazu waren kompetente Referenten eingeladen worden, u. a. Bill Knott (Chefredakteur Adventist Review / Adventist World); Derek Morris, stellvertretender Leiter der Predigtamtsabteilung der Generalkonferenz und Chefredakteur der Pastorenzeitschrift Ministry, Don MacLafferty, zurzeit Pastor in Kalifornien und Gründer des "Kids in Discipleship"-Programms (K.I.D), Linda Koh, Leiterin der Abteilung für Kinder der Generalkonferenz, Elaine und Willie Oliver, Leiter der Abteilung für Familiendienste der Generalkonferenz und Ella Simmons, einzige Vizepräsidentin der Generalkonferenz. Zum Liebling der meisten Anwesenden avancierte allerdings Joseph Kidder durch seine Vorträge, Workshops und vor allem seine Erfahrungsberichte. Er stammt aus Jordanien und dient als Professor für Praktische Theologie am Theologischen Seminar der Andrews-Universität.
In seinen Workshops sprach er vor allem über die Gestaltung der Gottesdienste, ausgehend von einer Untersuchung der Andrews-Universität über die Erwartungen der Gemeindeglieder an einen Gottesdienst: 1. Erfahrung der Gegenwart Gottes. 2. Erfahrung der Gnade Gottes. 3. Von Hoffnung erfüllt werden. 4. Von Anderen Liebe erfahren. 5. Der Gottesdienst soll zu Veränderungen und 6. zum Dienst führen. 7. hohe Qualität bei seiner Gestaltung. Er legte dar, dass Gottesdienst- und Musikstil wenig mit Gemeindewachstum zu tun haben; sie spielten nur für zehn Prozent der Befragten eine Rolle. Er betonte, dass Gottesdienstleiter regelmäßig geschult und gecoacht werden und genügend Gemeindeglieder für den Gottesdienst beten müssten, damit er eine lebensverändernde Erfahrung wird.

Hausgemeinden werden wieder aktuell

Als weiterer Referent legte LÃḂslÃġ SzabÃġ, Dozent für Gemeindeaufbau und Mission an der Theologischen Hochschule Friedensau, die schwierige Situation für die Missionsarbeit in Europa dar: Die etwa 770 Millionen Einwohner gehören zu 87 verschiedenen Völkern mit 150 Sprachen bzw. zu den 30 Millionen Nichteuropäern mit 250 Sprachen, die in Europa leben. Die Kirchen seien auf dem Rückzug, die Anzahl der Menschen ohne religiöse Bindung und der Atheisten wachse. Die Säkularisierung bedeute aber nicht zwangsläufig den Verlust von Religion, sondern vielmehr eine Veränderung zu privater Religion. Solche Menschen könnten nicht mit einer einheitlichen Methode und nicht durch öffentliche Vorträge erreicht werden. Er berichtete über das erfolgreiche Modell der Freundescamps in Ungarn.
In seinem Workshop sprach er über Gemeinden, die sich rasch multiplizieren können. Hauskirchen stellten das Geheimnis des Wachstums der Christenheit in den ersten Jahrhunderten dar. Sie hatten große Bedeutung für die Ausbreitung der christlichen Bewegung, weil sie Beziehungen, gegenseitige Liebe und Zusammenhalt boten, bei den Menschen Aufmerksamkeit erregten und offen für alle waren. Die Gemeinde war ein Schaukasten für die brüderliche Liebe. Am Beispiel einer Vereinigung aus dem Norddeutschen Verband zeigte er, dass in zehn Jahren über 60 Prozent der Adventgemeinden aufgrund ihrer Altersstruktur in einer Existenzkrise stecken werden. Er riet dazu, einige Gemeinden aufzulösen, bevor sie von selbst stürben, und stärker auf kleine Gruppen als Bausteine von Gemeinden zu setzen.
Ella Simmons äußerte sich in ihrem Abschlusswort sehr zufrieden mit dem Inhalt der Konferenz und forderte die Leitung der EUD auf, diese Art von Tagungen fortzuführen. (Werner E. Lange)

Eine ausführlichere Fassung dieses Berichts mit einigen Bildern erscheint in der Maiausgabe von Adventisten heute .

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