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Religionsfreiheit an Universitäten - SMD feiert ihr 70-jähriges Bestehen

Denn aus christlichen Studentenwerken gingen Staatsbürger hervor, die später aus Verantwortung vor Gott und aus Liebe zu den Menschen handelten. (Foto: Screenshot www.smd.org)

Christliche Netzwerke wie die SMD (früher: Studentenmission in Deutschland) sollten selbstbewusst auftreten, wenn ihnen etwa an Universitäten mit Verweis auf das Neutralitätsgebot Räume verweigert werden. Das sagte der Inhaber des Lehrstuhls für Menschenrechte und Menschenrechtspolitik an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Prof. Heiner Bielefeldt, am 24. September in Marburg. Er sprach dort anlässlich des 70-jährigen Bestehens der SMD. Das Einfordern von Räumen für Veranstaltungen oder Vorträge sei nichts anderes, als das verbriefte Grund- und Menschenrecht der Religionsfreiheit wahrzunehmen.
Bielefeldt: „Da muss man nicht auftreten als demütiger Bittsteller.“ Indem Christen an der Universität Räume einforderten, träten sie zugleich für eine offene und pluralistische Gesellschaft ein: „Es mag sein, dass nicht alle Dekane und Uni-Rektoren das so sehen, aber es bleibt wahr: Das ist ein Dienst an der Universität.“ Zugleich verwies Bielefeldt darauf, dass Hauptgegner der Religionsfreiheit aber nicht Liberale in Deutschland und Westeuropa seien, denen das Sensorium für religiöse Fragen abhandengekommen sei, sondern vor allem autoritäre Regime wie in Saudi-Arabien oder im Iran. Auch die Situation religiöser Minderheiten in Ländern wie China, Vietnam oder Laos werde weithin unterschätzt. Bielefeldt war von 2010 bis 2016 Sonderberichterstatter für Religions- und Weltanschauungsfreiheit des UN-Menschenrechtsrats.

Abromeit: Der Glaube gehört an die Universität

Der frühere Bischof der Nordkirche im Sprengel Mecklenburg und Pommern, Hans-Jürgen Abromeit (Greifswald), würdigte die SMD als traditionsreiches Werk, dessen Besonderheit darin bestehe, „dass es evangelische Landeskirchen und Freikirchen miteinander verbindet“. Auch für Gesellschaft und Universitäten sei die SMD eine Bereicherung. Denn beide lebten davon, dass Menschen mit unterschiedlichen Ansichten miteinander ins Gespräch kommen. Nach Abromeits Worten gehört der Glaube an die Universität. Ohne Grundkenntnisse über das Christentum sei vieles in Kunst, Kultur und Gesellschaft nicht zu verstehen. Abromeit: „Jede Generation hat ein Recht darauf, den christlichen Glauben kennenzulernen.“

Volkswirtschaftler: Was die SMD für die Gesellschaft tut

Der frühere SMD-Vorsitzende (2003–2012) und Volkswirtschaftler Prof. Hermann Sautter (Göttingen) sagte, die Widerstände gegen Vorträge und Aktionen der SMD an Hochschulen und Universitäten dürften niemanden überraschen, der die Bibel kenne. Jesus habe all jenen Widerstand und Verfolgung vorausgesagt, die ihm folgten. Eine Behinderung christlichen Engagements schade jedoch nicht nur den Universitäten, sondern dem ganzen Land. Denn aus christlichen Studentenwerken gingen Staatsbürger hervor, die später aus Verantwortung vor Gott und aus Liebe zu den Menschen handelten. Davon profitiere die gesamte Gesellschaft. Die SMD ist ein Netzwerk von Christen in Schule, Hochschule und akademischen Berufen. Zu ihr gehören heute unter anderem 80 Hochschulgruppen, die rund 3.000 Studenten regelmäßig erreichen. Insgesamt steht das Werk nach eigenen Angaben in Verbindung mit rund 20.000 Interessenten – von Schülern bis zu Senioren. Ehrenamtliche Vorsitzende ist die Richterin Susanne Terborg (Hamburg).


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