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Prof. Michael Herbst: Die bisherige Form der Kirche hat ausgedient

Der Theologe ist ein beliebter Sprecher; hier beim Willow-Leitungskongress 2016. (Foto: ©willowcreek.de)

„Wir kommen mit der bisherigen Form der Kirche ans Ende.“ Denn die Kirche und das, wofür sie steht, erscheint immer mehr Menschen für ihr Leben als irrelevant und überflüssig. Diese Ansicht vertrat der frühere Leiter des Instituts zur Erforschung von Evangelisation und Gemeindeentwicklung (IEEG) in Greifswald, Prof. Michael Herbst (Viereth-Trunstadt/Oberfranken), bei den „Impulstagen Gemeindeentwicklung und Seelsorge“ in Bad Liebenzell. Bei der gemeinsamen Tagung der „Initiative Seelsorge Beratung Bildung“(ISBB) und der Internationalen Hochschule Liebenzell (IHL) nahmen über 300 Seelsorger, Gemeindeleiter, Theologen, interessierte Gemeindemitglieder und Studenten der IHL teil. Die Kirche brauche künftig mehr Gemeinden, die ihr Umfeld ernst- und wahrnehmen, so Herbst weiter. Es gelte, sich vom Denken zu verabschieden, dass alles vom Pfarrer abhängen müsse. Das bisherige Bild, dass „gute Kirche nur gut ist, wo es ein Gebäude und ein Pfarrhaus gibt, in dem Licht brennt, ist ein furchtbarer Tunnel“. Künftig werde es eine Minderheitenkirche in einem säkularen Umfeld geben: „Wir ‚haben‘ die Menschen nicht mehr, sie gehören nicht mehr automatisch zur Volkskirche, wir müssen sie gewinnen.“ Ziel aller kirchlichen Arbeit müsse sein, die Getauften zu einem mündigen, lebendigen Christsein zu ermächtigen, zu ermutigen und zu ertüchtigen. Das bedeute: „Bei Jesus sein und mit ihm unterwegs sein.“

Giesekus: Es kommt in Zukunft auf Gemeindebau und Seelsorge an

Der Professor für Psychologie und Counseling (Beratung) an der IHL, Ulrich Giesekus (Freudenstadt), prognostizierte: „Die Themen Gemeindebau und Seelsorge sind entscheidend für die Zukunft der Kirchen und Gemeinschaften. Die christlichen Institutionen, die jetzt etabliert sind, verlieren an Bedeutung – aber Jesus hat nicht sein Interesse an den Menschen verloren.“ Viele der bisherigen Selbstverständlichkeiten und Traditionen würden Änderungen erleben. Die ISBB ist ein Arbeitszweig des Liebenzeller Gemeinschaftsverbandes (LGV) und unterhält eine Beratungsstelle im Calwer Stadtteil Hirsau. Sie bildet zudem Gemeindemitarbeiter in Beratender Seelsorge aus. In diesem Jahr erhielten bei dem Kongress elf Teilnehmer ihr Abschlusszertifikat.


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