("Adventisten heute"-Aktuell, 24.10.2014) Rund 100 Millionen Christen in über 50 Ländern werden wegen ihres Glaubens verfolgt. Ihre Schicksale "erinnern uns daran, was unser Glaube uns heute und hier in Deutschland wert sein sollte", schreibt der Persönliche Afrikabeauftragte der Bundeskanzlerin, Günter Nooke (CDU), in der Dokumentation "Christenverfolgung 2014" der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. In der Berichterstattung der deutschen Medien vermisst Nooke Einfühlungsvermögen und Verständnis für die Situation christlicher Flüchtlinge: "Es gibt Christen auf der Welt, die ihren Glauben noch richtig ernst nehmen und das Erste Gebot (âIch bin der Herr, dein Gott, du sollst keine anderen Götter neben mir habenâ) konsequent befolgen. Oft werden diese Menschen verfolgt und gedemütigt, nicht selten werden sie gefangen genommen oder sogar getötet."
Syrischer Bischof beklagt Massenexodus
In ihrer jährlich erscheinenden Dokumentation zur Situation verfolgter Christen stellt idea Schicksale von Betroffenen aus unterschiedlichen Ländern vor. Der syrische katholische Bischof Antoine Audo (Aleppo) schildert das Leid der Christen in dem von Bürgerkrieg gebeutelten Staat: "Mittlerweile hat bereits die Hälfte der früher bis zu drei Millionen syrischen Christen das Land verlassen. Das macht mich als Bischof besonders traurig." Ein christliches Ehepaar, das wegen seines Glaubens aus dem Iran nach Deutschland fliehen musste, erzählt im Gespräch mit idea, wie es in dem muslimischen Land Christ geworden ist. Daraufhin wurde der Mann von der Geheimpolizei vorgeladen und geschlagen. Schließlich gelang dem Paar die Flucht über die Türkei nach Deutschland.
Auch Kommunisten verfolgen Christen
Auch in kommunistischen Ländern müssen Christen um ihr Leben fürchten. Das zeigt der Bericht aus Nordkorea. Etwa 30.000 Katholiken und Protestanten fristen dort ein Dasein unter unmenschlichen Bedingungen in den Arbeitslagern des Regimes. Als Staatsfeinde haben sie keine Hoffnung auf Entlassung. Nordkorea gilt derzeit weltweit als das gefährlichste Land für Christen.
Kolumbien: Ein Christenverfolger wurde zum Evangelisten
Auch die Verfolger des Evangelisten Elmer in Kolumbien sind Kommunisten. Bis vor wenigen Jahren kämpfte er Seite an Seite mit ihnen - den "Revolutionären Streitkräften Kolumbiens" (FARC) - für die Schaffung einer marxistischen Gesellschaft in dem südamerikanischen Staat. Dabei schreckte er auch vor der Ermordung von Christen nicht zurück: "Als Guerilla-Kommandant tötete ich Christen oder vertrieb sie von ihrem Land." In einer Höhle, in der er Schutz vor Regierungstruppen suchte, die gegen die Rebellen kämpften, sei ihm dann Gott begegnet. Weitere Beiträge beschäftigen sich mit den Schicksalen verfolgter Christen in Indien, Nigeria, im Sudan, in der Türkei und auf der philippinischen Insel Mindanao. Das Sonderheft erscheint anlässlich des von der Evangelischen Allianz initiierten "Weltweiten Gebetstags für die verfolgten Christen" am 16.November. (idea)