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Nigeria: Massaker löschen Generationen von Christen aus

("Adventisten heute"-Aktuell, 19.3.2010) Das Massaker von Muslimen an fast 500 Christen im zentralnigerianischen Bundesstaat Plateau hat Generationen von Dorfbewohnern ausgelöscht. Gegen die ausufernde Gewalt erhebt der anglikanische Erzbischof von Jos, Benjamin Kwashi, seine Stimme. Er ruft Angehörige aller Religionen auf, die Heiligkeit des Lebens zu achten.

492 Todesopfer, 8.000 Menschen auf der Flucht

Hunderte Leichen von Männern, Frauen und Kindern seien in den Ruinen abgebrannter Häuser, auf Wegen und Feldern gefunden worden, so Kwashi. 332 Tote wurden in einem Massengrab in der Ortschaft Dogo Na Hawa beigesetzt. Die nigerianische Menschenrechtsorganisation Civil Rights Congress (Kongress für Bürgerrechte) zählte insgesamt 492 Todesopfer. Etwa 8.000 Menschen sollen auf der Flucht sein.
Am 7. März waren Angehörige des muslimischen Nomadenstammes Hausa in drei überwiegend von Christen bewohnte Dörfer eingedrungen und hatten die Bewohner mit Macheten, Pfeil und Bogen sowie Schusswaffen bedroht und massakriert. Dabei riefen sie nach Angaben von Augenzeugen: "Allah ist groß!" Etwa 200 Tatverdächtige wurden festgenommen. Christen beklagen jedoch, dass die Sicherheitskräfte zu spät eingegriffen hätten.

Religiöse Konflikte fordern 3.000 Menschenleben

Unterdessen gerät die Regierung des westafrikanischen Landes unter internationalen Druck. Die UNO hat die Machthaber in der Hauptstadt Abuja aufgefordert, die Sicherheit der Christen zu verbessern. Außerdem verlangten die USA und die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (Menschenrechtswacht) eine Untersuchungskommission. Im Bundesstaat Plateau stoßen der islamisch geprägte Norden und der mehrheitlich christliche Süden Nigerias aneinander. Immer wieder entladen sich Spannungen in gewalttätigen Konflikten, denen bisher rund 3.000 Menschen zum Opfer gefallen sind.

Weitere 13 Dorfbewohner getötet

Zehn Tage nach dem großen Überfall griffen mehr als 20 Kämpfer aus dem Stamm Fulani am 17. März die Bewohner der Dörfer Byei und Baten, ungefähr 45 Kilometer von der Bundeshauptstadt Jos entfernt, an. Bei dem Gemetzel wurden 13 Christen aus dem Stamm Berom umgebracht, darunter Frauen und Kinder. Gouverneur Jonah Jang verurteilte das Massaker. Offenbar heizten bestimmte Gruppen Stammeskonflikte an. Dabei geht es um Auseinandersetzungen um Weideland, doch traten die Angreifer Augenzeugen zufolge in der Art muslimischer "Gotteskrieger" auf.Nigeria hat 140 Millionen Einwohner. Knapp 49 Prozent sind Christen, 45 Prozent Muslime und der Rest Anhänger von Naturreligionen. (idea)

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