(“Adventisten heute”-Aktuell, 23.9.2016) In Mittelamerika verliert die römisch-katholische Kirche kontinuierlich Mitglieder. Evangelikale Gemeinden profitieren von diesem Trend: Sie wachsen vielerorts. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung des Spanischen Instituts für Strategische Studien. Demnach schrumpfte der Anteil der Katholiken an der Gesamtbevölkerung in Nicaragua zwischen 1995 und 2013 von 77 auf 47 Prozent. Ähnlich sehe die Mitgliederentwicklung in Honduras (76 auf 57 Prozent), El Salvador (67 auf 54 Prozent) und Guatemala (54 auf 47 Prozent) aus. Eine neue geistliche Heimat haben laut Studie viele ehemalige Katholiken in evangelikalen Gemeinden gefunden.
Ein Grund ist verstärkte Landflucht
In Honduras gehörten inzwischen 41 Prozent der rund acht Millionen Einwohner zur evangelikalen Bewegung, in Guatemala 40 Prozent der 15 Millionen Einwohner, in Nicaragua 37 Prozent und in El Salvador 31 Prozent. Beide Länder haben jeweils sechs Millionen Einwohner. Ein Grund für diese Entwicklung ist der Untersuchung zufolge eine verbreitete Landflucht. Während es in den Dörfern oft nur katholische Gemeinden gebe, sei das in den Ballungszentren anders. Die evangelikalen Gemeinden seien vor allem für Frauen und Ureinwohner attraktiv, so eine weitere Erkenntnis. (idea)