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Mennonitisch-adventistischer Dialog beginnt

("Adventisten heute"-Aktuell, 17.6.2011) Wie Pastor Dr. John Graz, Direktor für Öffentliche Angelegenheiten und Religionsfreiheit sowie Generalsekretär des Rates für zwischenkirchliche und interreligiöse Angelegenheiten der Generalkonferenz (Weltkirchenleitung) der Siebenten-Tags-Adventisten mitteilt, findet vom 27. Juni bis 2. Juli auf Weltebene der erste bilaterale Dialog zwischen der Mennonitischen Weltkonferenz (MWK) und der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten statt. Die sechstägigen theologischen Gespräche werden im Verwaltungssitz der Generalkonferenz in Silver Spring (Maryland, USA) stattfinden.

Beide Konfessionen gegen den Kriegsdienst

Laut Graz habe es im Frühjahr 2009 bereits ein Vorgespräch über den Dialog mit dem Generalsekretär der Mennonitischen Weltkonferenz, Pfarrer Dr. Larry Miller, in Silver Spring gegeben. Beide weltweiten Konfessionsfamilien hätten viele Gemeinsamkeiten, so Graz. Adventisten und Mennoniten wendeten sich gegen den Kriegsdienst und setzten sich für den Frieden sowie die Religionsfreiheit ein. Beide entstammten der täuferischen Tradition. Daher werde es bei den Gesprächen neben einem besseren gegenseitigen Kennenlernen um praktische Fragen des Christentums gehen.

Gegenseitige Einladungen

Inzwischen sei es üblich, sich gegenseitig zu weltweiten Versammlungen einzuladen, betonte Graz. Während der mennonitischen Weltkonferenz 2009 in Paraguay sei Pastor Eugene Hsu, einer der Vizepräsidenten der adventistischen Weltkirchenleitung, als Gast willkommen geheissen worden. Bei der Weltsynode 2010 der Adventisten in Atlanta/USA, habe Generalsekretär Dr. Larry Miller die Grüsse der Mennoniten überbracht.

Wurzeln in der Täuferbewegung

Die Mennoniten gehen neben Lutheranern und Reformierten als sogenannte "dritte Religionspartei" auf die Reformation des 16. Jahrhunderts zurück. Die Täuferbewegung entstand in Zürich im Kreis von Zwingli-Anhängern in den frühen 1520er Jahren. Die Verweigerung der Kindertaufe und das Praktizieren einer Taufe zur Bekräftigung des Glaubens des Täuflings an Jesus Christus (Erwachsenentaufe) wurden schnell zum Kennzeichen der täuferischen Gemeinden. Der Name Mennoniten leitet sich von dem niederländisch-friesischen Theologen Menno Simons (1496-1561) ab, der 1536 sein katholisches Priesteramt aufgab, heiratete und sich den Täufern anschloss.

Stark vertreten in Afrika

Die grössten Gruppen dieser Täufer sind heute die Mennoniten und die "Brethren in Christ" (Brüder in Christus). Gegenwärtig gibt es weltweit über 1,6 Millionen Täufer in 80 Ländern. Besonders in Afrika verzeichnen die Täuferkirchen ein Wachstum, sodass sie dort am stärksten auf einem Kontinent vertreten sind. In Deutschland gibt es 31.000 Täufer und in ihrem Ursprungsland Schweiz 2.500.
Obwohl sich die Siebenten-Tags-Adventisten in Nordamerika 1863 als Generalkonferenz organisierten, leben dort heute nur noch 1,1 Million der 16,6 Millionen erwachsen getauften Mitglieder in 206 Ländern. Ihre Hauptverbreitungsgebiete sind Afrika und Lateinamerika mit sechs Millionen beziehungsweise 5,4 Millionen Adventisten. In Deutschland leben 35.200, in der Schweiz 4.300 und in Österreich 3.900 Adventisten. (APD)

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