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Krise der Gemeindebewegung Hillsong weitet sich aus

Die 1983 in Australien gegründete Gemeindebewegung ist wegen ihrer modernen Lobpreismusik weltweit bekannt. (Foto: Anja Lehmann/ churchphoto.de)

Die Krise der evangelikalen Gemeindebewegung Hillsong weitet sich aus. Der erste afroamerikanische Pastor einer Hillsong-Gemeinde, Sam Collier aus Atlanta im US-Bundesstaat Georgia, hat seinen Rücktritt angekündigt. Grund dafür seien die Skandale um den Gründer der weltweiten Kirche, Brian Houston (Syndey), schrieb er am 23. März in den Sozialen Medien. In dieser Situation sei es schwierig geworden, „eine junge Kirche zu führen und wachsen zu lassen“. Er hatte die Gemeinde in Atlanta im Oktober 2020 gegründet. Er habe „wie ein Baby geweint“, als er die Hillsong-Bewegung über seine Entscheidung informiert habe. Collier wird am 27. März zum letzten Mal einen Hillsong-Gottesdienst leiten und die Gottesdienstbesucher dann über eine neue Gemeinde informieren, die er am Ostersonntag gründen will.

Vorwürfe gegen Hillsong-Gründer Brian Houston

Colliers Schritt erfolgte einen Tag, nachdem Houston von seinem Amt als Leitender Pastor zurückgetreten war. Gegen den 67-Jährigen waren Anschuldigungen von zwei Frauen bekannt geworden, die ihm Fehlverhalten vorwerfen. Houston hatte das Amt als Leitender Pastor bereits seit Januar ruhen lassen. Im September 2021 war er als Vorstandsvorsitzender von Hillsong zurückgetreten. Er wird ferner beschuldigt, von Sexualdelikten seines 2004 verstorbenen Vaters Frank gewusst, sie aber nicht angezeigt zu haben.

Probleme auch in anderen Städten

In den letzten Monaten gab es weitere Probleme mit leitenden Hillsong-Mitarbeitern, berichtet das Internetportal Christian Post. 2020 war der Leiter der Hillsong-Gemeinde in New York, Carl Lentz, wegen „Führungsproblemen“ entlassen worden. Er hatte die Gemeinde 2010 gegründet. Ihm war vorgeworfen worden, seine Ehefrau Laura wiederholt betrogen zu haben. Im April 2021 traten der leitende Pastor von Hillsong in Dallas/Texas, Reed Bogard, und seine Frau Jess zurück. Beiden wurde „Führungsversagen“ vorgeworfen. Sie sollen Medienberichten zufolge ein finanziell ausschweifendes Leben geführt haben. Die Gemeinde wurde geschlossen.

Zur gleichen Zeit war der Pastor der Hillsong-Gemeinde in Montclair im US-Bundesstaat New Jersey, Darnell Barrett, zurückgetreten, nachdem bekannt geworden war, dass er einer Frau aus seiner Gemeinde anzügliche Fotos von sich auf Instagram gezeigt hatte. Die 1983 in Australien gegründete Gemeindebewegung ist wegen ihrer modernen Lobpreismusik weltweit bekannt. Hillsong unterhält über 40 Gemeinden in 28 Ländern und erreicht nach eigenen Angaben rund 150.000 Besucher pro Woche. In Deutschland gibt es fünf Gemeinden: in Berlin, Düsseldorf, Köln, Konstanz und München.


Kommentare
  • Eine Kiche wie jede andere...

    Tja, was sagt man dazu? Hillsong ist wohl eine Kirche wie jede andere, da kann auch die glitzernde popkulturelle Fassade nichts verbergen...
    Dass Houston nicht der einzige Fall ist und sich die Vorfääle häufen, erinnert ja fast schon an die katholische Kirche – aus der ich vor über zehn Jahren ausgetreten bin, schon allein wegen des "besonderen Kirchgeldes", das meine Frau für mich zahlen musste, obwohl sie selbst schon seit Jahrzehnten ausgetreten ist. Tatsächlich wird mir, je älter ich werde, der "Community-Gedanke" immer fremder. Sei es die Kirche, das Fan-Sein eines Fußballvereins oder die Mitgliedschaft in einem Verein. Mittlerweile nervt mich eher dieser Drang nach einem Zugehörigkeitsgefühl. Und je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr hege ich die Vermutung, dass diejenigen, die sich so sehr nach diesem Zugehörigkeits-Gedanken sehnen, sich selbst nicht genug sind.
    Dass ich hier auf der Seite und bei diesem Artikel gelandet bin, liegt daran, dass ich kürzlich in der Fußgängerzone wohl einen Hillsong-Stand gesehen habe. Jedenfalls liefen die Songs der Band, und mehrere junge Leute haben Passanten angequatscht. Das allein finde ich grundsätzlich schon unseriös – wenn man seinen Kram (ob Mobilfunkverträge, Mitgliedschaften in Hilfsorganisationen oder seinen Glauben) auf der Straße oder an der Haustür anpreisen muss. In der heutigen Zeit ein geradezu erbärmliches Verhalten.

  • Glaube braucht keine Kirche

    In der Bibel steht, wer meinen Namen ruft, der wird erhört…. Keine Clubmitgliedschaft nötig

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