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Kirche im 21. Jahrhundert - frei gedacht

("Adventisten heute"-Aktuell, 15.01.2016) Am 9. Januar fand in der Adventgemeinde Hamburg am Grindelberg unter dem Motto "Frei gedacht" ein generationsübergreifendes Forum statt. Hier dürfen und sollen in Zukunft brennende Fragen diskutiert werden, für die es sonst keinen passenden Platz gibt. Den Anfang läutete das Thema "Kirche im 21. Jahrhundert - wie soll sie aussehen?" ein. In lockerer Atmosphäre, bei Kaffee, Tee oder Kaltgetränken lud die Gemeinde in ihre Räumlichkeiten ein. Schon eine halbe Stunde vor Beginn gab es nur noch einen freien Tisch und die ersten zusätzlichen Stühle mussten aus den Nebenräumen organisiert werden. Das sah nach einem vielversprechenden Auftakt für die neue Veranstaltungsreihe aus.

Ist Kirche in Europa zum Sterben verurteilt?

Das Forum fand in Form einer Podiumsdiskussion statt, moderiert von Saša Gunjevi/6/3263,, dem Pastor der Gemeinde am Grindelberg. Als Diskussionsteilnehmer waren Dr. Bojan Godina, ehemaliger Leiter des IKU (Institut für kulturrelevante Kommunikation und Wertebildung), Jonas Kutsche (Jugendgruppenleiter und Mitbegründer des Jugendgottesdienstes "Shalom") und Dennis Meier (Leiter der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in der Hansa-Vereinigung) geladen. Zu den Fragen, ob unsere Kirche in Europa zum Sterben verurteilt ist, welche Inhalte wir als Kirche vermitteln sollen und können, und ob es überhaupt eine "Methode" gibt, die uns als Freikirche zukünftig am Leben erhält, äußerten sich die drei Gesprächsteilnehmer - mal mehr und mal weniger freigedacht. So sagte Bojan Godina beispielsweise, das Label "Kirche" werde in der Gesellschaft eher negativ aufgefasst und habe ausgedient. Menschen würden nach etwas anderem suchen und Kirche nicht mehr brauchen. Stattdessen müssten wir versuchen, Reich Gottes an den Orten zu bauen und zu finden, an denen die Menschen sich tatsächlich aufhalten: in der Familie, unter Freunden, bei der Arbeit, etc.

Gute Wasserstellen statt zu viele Zäune

Dennis Meier ließ seine landwirtschaftlichen Wurzeln aufblitzen und benutzte ein einfaches aber prägnantes Bild, um zu verdeutlichen, wie wir für Menschen anziehend bleiben können: gute Wasserstellen seien wichtiger, als gute Zäune. Das heißt: Wenn unser Zentrum intakt ist, dann müssen wir uns nicht ständig nach außen hin abgrenzen. Zum Thema Kirche im 21. Jahrhundert sagte er - im Gegensatz zu Bojan Godina -, es gäbe keinen Weg an der Kirche vorbei. Wir müssten allerdings flexibler werden. Kleine Gemeinden würden manchmal Kirche spielen, in dem sie krampfhaft versuchen, alles Formale aufrechtzuerhalten, dabei könnten sie sich auch in die Küche setzen, Tee trinken und konkret über Gott reden.

Jonas Kutsche, Vertreter der Jugend, knüpfte an das Teetrinken an und sagte, bei der Jugend sei es ganz ähnlich. Ein notwendiger Bestandteil der Jugendgottesdienste "Shalom" sei die Gemeinschaft, die neben Lobpreis und Predigt genauso glaubensfördernd sei. Wenn man nach dem Gottesdienst zum Essen zusammenbleibt, bietet dies eine gute Gelegenheit, um Beziehungen wachsen zu lassen.

In einem Punkt waren sich alle drei einig: Um dauerhaft Bestand zu haben, müsse man vom Glauben begeistert sein!

Gemeinde will aktiv Zukunft gestalten

Fazit: Freigedacht ist ein tolles, neues Format, das neugierig macht auf mehr! Es war die erste Veranstaltung, der hoffentlich weitere dieser Art folgen werden. Es ist eine ausgezeichnete Möglichkeit, die gesamte Gemeinde ins Gespräch miteinander zu bringen - so völlig frei gedacht. Dem Titel "generationsübergreifend" wurde das Forum leider noch nicht gerecht - es fehlten an der Podiumsdiskussion die Senioren, welche im Publikum übrigens reichlich vertreten waren. Um relevant für das 21. Jahrhundert zu sein, fehlte es außerdem an Frauen, die das Gespräch hätten bereichern können. So gibt es verständlicher Weise noch genügend Luft nach oben.

Freidenken braucht Zeit, Mut, innovative Mitdenker und Freiräume, letzteres wurde hier bereits geschaffen! Letztlich zeigt die hohe Besucherzahl und die Vielfalt im Publikum: Gemeinde hat ein großes Interesse daran, die Zukunft mitzugestalten und den Mut, in diese Richtung weiterzudenken. Sie möchte Evangelium in unsere Zeit übersetzen und ist gespannt auf einen Dialog zwischen den Generationen. (Jessica Schultka, AV/Lüneburg)

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