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Kauder: Die Christenverfolgung wächst dramatisch

("Adventisten heute"-Aktuell, 14.8.2015) Die Verfolgung von Christen hat dramatisch zugenommen. Diese Einschätzung äußerte der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder, am 9. August auf der Jahreskonferenz der Deutschen Evangelischen Allianz im thüringischen Bad Blankenburg. An dem fünftägigen Glaubenstreffen nahmen mehr als 2.000 Christen aus allen Regionen Deutschlands teil. Nach Kauders Worten wurden Christen noch vor zehn Jahren vor allem durch Staaten verfolgt. Heute hätten sie besonders in Ländern zu leiden, in denen es gar keine staatliche Ordnung mehr gibt. So betreibe die Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) im Irak und in Syrien eine "Perversion des Glaubens". Christen und Jesiden würden brutal getötet. IS könne man nicht "mit dem Waschlappen in der Hand" bekämpfen, sagte Kauder. Gegen militärische Gewalt helfe nur militärische Gewalt. Im Kampf gegen den IS seien deutsche Waffenlieferungen an die kurdischen Peschmerga-Streitkräfte daher richtig gewesen.

Christen in China, Vietnam und Indien haben es schwer

Aber auch im kommunistisch regierten Vietnam haben es Christen laut Kauder schwer. Sie würden ausgegrenzt und könnten ihren Glauben nur im Untergrund leben. Rückschläge gebe es auch in der Volksrepublik China. Die Rücknahme von Freiheiten wirke sich auch auf die Ausübung der Religion aus. Die kommunistischen Herrscher befürchteten den Zerfall der Republik und versuchten, alle Lebensbereiche zu kontrollieren. Doch obwohl sich die Lage der Christen in China dramatisch verschlechtert habe, wüchsen die Kirchen weiter. Ähnlich sei die Situation in Indien. Dort haben die christliche und die muslimische Minderheit vor allem unter Anfeindungen militant-nationalistischer Hinduisten zu leiden.

Was christliche und islamische Gesellschaften unterscheidet

Kauder äußerte sich auch zu den Unterschieden zwischen Christentum und Islam. In christlich geprägten Gesellschaften stehe das Recht des Einzelnen über jeder Religion. Hingegen stehe in islamischen Gesellschaften, etwa in Ägypten, der Islam über dem Einzelnen. Der Wechsel von Muslimen zu einer anderen Religion sei dort nicht zulässig. Christen hätten es daher schwer, für ihren Glauben einzutreten. Sie dürften nur unterhalb der öffentlichen Wahrnehmung leben.
Erschwert werde der Dialog mit islamischen Vertretern auch dadurch, dass diese Atheisten nicht als Gesprächspartner akzeptierten. Muslime bemängelten ihm gegenüber, dass es in Europa kaum noch Menschen gebe, die an Gott glauben. Dort seien "die Kirchen leer, aber die Bordelle voll". Daher sind, wie Kauder sagte, engagierte Christen nötig, die sich zu ihrem Glauben bekennen. (idea)

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