Christen in China, Vietnam und Indien haben es schwer
Aber auch im kommunistisch regierten Vietnam haben es Christen laut Kauder schwer. Sie würden ausgegrenzt und könnten ihren Glauben nur im Untergrund leben. Rückschläge gebe es auch in der Volksrepublik China. Die Rücknahme von Freiheiten wirke sich auch auf die Ausübung der Religion aus. Die kommunistischen Herrscher befürchteten den Zerfall der Republik und versuchten, alle Lebensbereiche zu kontrollieren. Doch obwohl sich die Lage der Christen in China dramatisch verschlechtert habe, wüchsen die Kirchen weiter. Ähnlich sei die Situation in Indien. Dort haben die christliche und die muslimische Minderheit vor allem unter Anfeindungen militant-nationalistischer Hinduisten zu leiden.Was christliche und islamische Gesellschaften unterscheidet
Kauder äußerte sich auch zu den Unterschieden zwischen Christentum und Islam. In christlich geprägten Gesellschaften stehe das Recht des Einzelnen über jeder Religion. Hingegen stehe in islamischen Gesellschaften, etwa in Ägypten, der Islam über dem Einzelnen. Der Wechsel von Muslimen zu einer anderen Religion sei dort nicht zulässig. Christen hätten es daher schwer, für ihren Glauben einzutreten. Sie dürften nur unterhalb der öffentlichen Wahrnehmung leben.Erschwert werde der Dialog mit islamischen Vertretern auch dadurch, dass diese Atheisten nicht als Gesprächspartner akzeptierten. Muslime bemängelten ihm gegenüber, dass es in Europa kaum noch Menschen gebe, die an Gott glauben. Dort seien "die Kirchen leer, aber die Bordelle voll". Daher sind, wie Kauder sagte, engagierte Christen nötig, die sich zu ihrem Glauben bekennen. (idea)