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Käßmann: Für verfolgte Christen beten

("Adventisten heute"-Aktuell, 19.12.2014) Die frühere EKD-Ratsvorsitzende Margot Käßmann (Berlin) hat zum Gebet und zum politischen Einsatz für verfolgte Christen aufgerufen. In ihrer Kolumne in der Zeitung "Bild am Sonntag" (Berlin) bezeichnet sie es kürzlich als ein "Trauerspiel", dass Christen wegen der Anfeindungen muslimischer Extremisten den Nahen Osten zu Tausenden verlassen müssen, weil sie ihres Lebens nicht mehr sicher sein und ihren Glauben nicht mehr frei leben können. Das betreffe Länder wie Ägypten, den Libanon, Israel, die Palästinensergebiete, Syrien und den Irak, wo Christen seit den Zeiten Jesu vor rund 2.000 Jahren zu Hause sind.

Ägypten: Angst, einen Gottesdienst zu besuchen

Die Botschafterin der EKD für das 500-jährige Reformationsjubiläum 2017 berichtet von Begegnungen mit dem koptisch-orthodoxen Generalbischof in Deutschland, Anba Damian (Höxter). Er habe ihr berichtet, dass in Ägypten, dem Heimatland der Kopten, im vergangenen Jahr mehr als 100 Kirchen von radikalen Islamisten angegriffen, angezündet und zum Teil zerstört worden seien. Christinnen würden beispielsweise im Bus die offenen Haare abgeschnitten. Viele hätten Angst, einen Gottesdienst zu besuchen. Aber auch in der Ukraine befänden sich etwa evangelische Kirchen wegen des Konfliktes mit Russland in einer schwierigen Lage.

Viele Flüchtlinge sind Christen

Käßmann schlägt als Gegenmaßnahmen unter anderem vor, die dortigen Christen zu besuchen. Politiker sollten das Thema Christenverfolgung ansprechen, wenn sie mit Kollegen aus den betroffenen Regionen Kontakt hätten. Man könne für die unterdrückten Menschen beten. Ferner solle man die Flüchtlinge aus den Krisengebieten gastfreundlich empfangen. Viele von ihnen seien Christen. Zudem könne man dankbar sein für die Religionsfreiheit in Deutschland. Dazu gehöre auch die Freiheit, ohne Religion zu leben.
Nach Einschätzung von Menschenrechtsorganisationen sind Christen die am meisten verfolgte Religionsgruppe der Welt. Etwa 100.000 werden wegen ihres Glaubens verfolgt, unterdrückt oder benachteiligt. (idea)

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