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Jahrbuch Sucht: Risiken des Alkohols werden unterschätzt

("Adventisten heute"-Aktuell, 12.4.2013) Die Gesundheitsrisiken des Alkoholkonsums werden in Deutschland unterschätzt und verharmlost. Diese Einschätzung gab die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS, Hamm) am 3. April bei der Vorstellung ihres Jahrbuchs Sucht 2013 in Berlin.

Jährlich eine randvoll gefüllte Badewanne alkoholische Getränke

Statistisch gesehen hat jeder Deutsche im Jahr 2011 im Schnitt 136,9 Liter alkoholische Getränke konsumiert: 107,2 Liter Bier, 20,2 Liter Wein, 4,1 Liter Schaumwein und 5,4 Liter Spirituosen. Dies entspricht einer randvoll gefüllten Badewanne und umgerechnet einem Pro-Kopf-Konsum von 9,6 Litern reinen Alkohols - exakt die Menge des Jahres 2010. An den Folgen allein oder in Kombination mit Rauchen sterben laut DHS jährlich rund 74.000 Menschen. 16.000 Verkehrsunfälle seien auf Alkoholkonsum zurückzuführen. Vor allem Männer greifen zur Flasche: "Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol" ist die häufigste Diagnose bei vollstationär behandelten männlichen Patienten. "Der Alkoholkonsum befindet sich in Deutschland somit weiterhin auf hohem Niveau", sagte der Bundessekretär des evangelischen Fachverbandes für Suchtkrankenhilfe "Blaues Kreuz in Deutschland", Reinhard Lahme (Wuppertal), gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. "Die Zahlen haben sich leider nicht verbessert. Das entspricht auch unseren Erfahrungen."

Deutsche rauchen weniger

Der Zigarettenverbrauch ging 2012 nach vorläufigen Ergebnissen im Vergleich zum Vorjahr um 5,9 Prozent auf 1.008 Stück je Einwohner und Jahr zurück. Im Jahr 2000 hatte der Pro-Kopf-Verbrauch noch bei 1.699 Stück gelegen. Der Anteil der Raucher ist sowohl bei Männern als auch bei Frauen in der Altersgruppe der 20- bis 29-Jährigen am höchsten. An den Folgen des Rauchens sterben in Deutschland jedes Jahr zwischen 100.000 und 120.000 Menschen. Konservativen Schätzungen zufolge sind bis zu 1,5 Millionen Menschen abhängig von Medikamenten. Nach Angaben der DHS besitzen bis zu fünf Prozent aller häufig verordneten Arzneimittel ein Suchtpotenzial.

Zahl der Drogentoten geht zurück

Außerdem müsse von 2,4 Millionen Cannabiskonsumenten und 645.000 Konsumenten anderer illegaler Drogen ausgegangen werden. Die Zahl der Rauschgifttoten lag 2011 bei 986. Dies ist der niedrigste Stand seit 1988. Auch Glücksspiel kann süchtig machen: Nach Schätzungen der DHS wird das Spielverhalten von 300.000 Personen als problematisch und von 200.000 als krankhaft eingeschätzt. Die Glücksspieler sorgten 2011 in Deutschland für einen Umsatz von 32,5 Milliarden Euro. Dies entspricht einem Zuwachs von 3,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. (idea)


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