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Israel: Scherbe mit Beinamen des Richters Gideon entdeckt?

Eine Aufnahme, die Ausgrabungen in Megiddo zeigt. (Foto: Paul Retzmanik/ churchphoto.de)

Archäologen in Israel könnten bei einer Grabung eine Inschrift mit dem Beinamen des alttestamentlichen Richters Gideon entdeckt haben. Das bestätigte die Antikenbehörde des Landes am 12. Juli. Die etwa 3.100 Jahre alte Inschrift befindet sich auf der Scherbe eines Tonkrugs, die bei einer Ausgrabung in Khirbat er-Ra‘i unweit der Stadt Lachisch (heute Tell ed-Duwer) gefunden wurde. Auf ihr ist der Name „Jerubbaal“ zu lesen. Dazu erklärten die beiden Ausgräber Prof. Yosef Garfinkel und Sa‘ar Ganor von der Hebräischen Universität Jerusalem: „Der Name Jerubbaal ist aus der biblischen Überlieferung im Buch der Richter als alternativer Name für den Richter Gideon ben Yoash bekannt.“ Der biblischen Überlieferung zufolge erwirbt Gideon die Ehrenbezeichnung Jerubbaal, nachdem er den Götzendienst bekämpfte und dabei den väterlichen Baalsaltar zerstörte. Später siegte er mit nur 300 Soldaten über die Midianiter. Diese überquerten den Jordan, um die Ernte Israels zu plündern.

Archäologen: Nicht zwangsläufig Gideon gemeint

Inschriften aus dieser Zeit sind extrem selten. Der Fund wurde von dem Inschriftenkundler Christopher Rolston von der US-amerikanischen George Washington Universität entziffert. Er dokumentiert das erste Mal, dass der Name Jerubbaal außerhalb der Bibel erwähnt wird. Dazu sagten Garfinkel und Ganor, dass sich die Inschrift nicht zwangsläufig auch auf Gideon beziehen muss. Der Name Jerubbaal sei in der damaligen Zeit nicht ungebräuchlich. Nun sei er jedoch erstmals auch archäologisch fassbar. Den Forschern zufolge unterstützt diese Entdeckung der Inschrift die Vorstellung, dass der biblische Text wichtige historische Erkenntnisse bietet: „Die Tatsache, dass identische Namen in der Bibel erwähnt und auch in Inschriften gefunden werden, die bei archäologischen Ausgrabungen geborgen wurden, zeigt, dass Erinnerungen bewahrt und über die Generationen weitergegeben wurden.“ Die Grabung ist eine Kooperation mit Archäologen der Macquarie Universität im australischen Sydney.


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