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Israel als Vorbild für eine gelungene Einwanderungspolitik

("Adventisten heute"-Aktuell, 5.2.2016) Die Erinnerung an die Ermordung von sechs Millionen Juden durch deutsche Nationalsozialisten muss zur unbedingten Solidarität mit Israel führen und mit dem Engagement für aktuelle Schutzbedürftige einhergehen. Das erklärten jüdische und christliche Redner bei einem Holocaust-Gedenken in Stuttgart. Vor 71 Jahren hatte die sowjetische Armee das Konzentrationslager in Auschwitz befreit. Der Generalkonsul des Staates Israel für Süddeutschland, Dan Shaham Ben Hayun (München), nannte es "unser aller Pflicht, die Vergangenheit wachzuhalten und denjenigen zu helfen, die unsere Hilfe am meisten benötigen". Dazu gehörten besonders die unter Verfolgung und Diskriminierung leidenden Jesiden und Christen im Nahen Osten.

Steeb: "Den Anfängen jeder Menschenfeindlichkeit wehren"

Der württembergische Landesrabbiner, Netanel Wurmser (Stuttgart), sagte, die nationalsozialistischen Verbrechen hätten sich nicht nur gegen Juden gerichtet, sondern gegen die Absichten Gottes, welcher die Menschen zum Pflanzen und Bewahren erschaffen habe. Diese Aufforderung müsse heute im Blick auf Menschen umgesetzt werden, die in Deutschland "auf Brot und ein Dach über dem Kopf hoffen". Der Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, Hartmut Steeb (Stuttgart), forderte, den Anfängen jeder Menschenfeindlichkeit zu wehren. Von der gebotenen "Nulltoleranz" könnten auch Medien, Satire und Kunst nicht ausgenommen werden: "Eine menschliche Gesellschaft braucht keine Kultur, die andere herabsetzt und verunglimpft." Der Initiator der "Marsch des Lebens"-Bewegung, Pastor Jobst Bittner (Tübingen), berichtete, dass ein Mädchen aus seiner Gemeinde in der Schule mit Prügel bedroht worden sei, weil es einen Davidsstern trug.

Gegen Boykottbewegungen im Blick auf Israel

Eingeladen zu der Gedenkveranstaltung hatte die Internationale Christliche Botschaft Jerusalem (ICEJ). Der Vorsitzende des deutschen Zweigs, Gottfried Bühler (Stuttgart), bezeichnete Israel als Vorbild für eine gelingende Einwanderungspolitik. Den nach Deutschland kommenden Flüchtlingen müssten die auf dem jüdisch-christlichen Weltbild fußenden Werte wie gegenseitiger Respekt und Nächstenliebe sowie die deutsche Verantwortung gegenüber Israel vermittelt werden. Da viele aus juden- und israelfeindlichen Hintergründen kämen, stelle dies eine Herausforderung dar, "die jedoch gemeinsam und mit Gottes Hilfe bewältigt werden kann".

Bühler kritisierte Boykottbewegungen gegen Israel und die neue EU-Kennzeichnungspflicht für Waren aus dem Westjordanland. Sie riefen bei vielen Juden schmerzliche Erinnerungen an die nationalsozialistische Parole "Kauft nicht bei Juden!" wach und dienten nicht dem Frieden in Nahost. Beim Engagement gegen Antisemitismus und Anti-Israelismus könnten sich Juden auf bibeltreue Christen verlassen. "Wir stehen an der Seite Israels", betonte neben Bühler auch Steeb. Der württembergische Landesbischof Frank Otfried July (Stuttgart) sagte bei einem Besuch der Gedenkstätte Konzentrationslager Vaihingen an der Enz: "Wer sich um die Zukunft unserer Werte sorgt, sollte hier stehen, um zu verstehen, warum wir für eine offene Demokratie eintreten, für Meinungs- und Glaubensfreiheit, für Menschenrechte und Gleichberechtigung, für die Kostbarkeit des Asylrechts, aber auch gegen Gewalt, Rassismus, Terror und Krieg."

In Vaihingen waren mehr als 5.000 Häftlinge aus über 20 Nationen Europas inhaftiert. Zwischen August 1944 und April 1945 kamen etwa 1.700 Menschen durch unmenschliche Arbeits- und Lebensbedingungen um. (idea)

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