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Islamischer Extremismus bedroht Christen in vielen Ländern

("Adventisten heute"-Aktuell, 10.1.2014) Christen bleiben die weltweit am stärksten verfolgte Glaubensgemeinschaft. Im vergangenen Jahr wurden fast doppelt so viele wegen ihres Glaubens umgebracht wie 2012. Die Zahl sei im zwölfmonatigen Berichtszeitraum von 1.201 auf 2.123 gestiegen, berichtet das internationale christliche Hilfswerk Open Doors (Santa Ana/Bundesstaat Kalifornien) in seinem "Weltverfolgungsindex", der am 8. Januar veröffentlicht wurde. Die Zahl der Getöteten, die auf Angaben aus den einzelnen Ländern beruht, sei das absolute Minimum, betont die Organisation. Vor allem vom militanten Islam sind Christen bedroht. "Extremistische muslimische Organisationen stehen bereit, dort die Macht zu ergreifen, wo sich durch Revolutionen ein Machtvakuum aufgetan hat", erklärte der Leiter von Open Doors Deutschland, Markus Rode (Kelheim bei Frankfurt am Main).

Weltweit rund 100 Millionen Christen verfolgt

Das Hilfswerk geht von weltweit rund 100 Millionen verfolgten Christen aus. Der Index führt jene 50 Länder auf, in denen Christen am stärksten unterdrückt und benachteiligt werden. An erster Stelle steht zum zwölften Mal in Folge das kommunistisch regierte Nordkorea. Dort wird bereits der Besitz einer Bibel mit der Todesstrafe oder Arbeitslager für die gesamte Familie geahndet. Zehntausende Christen leiden laut Open Doors "unmenschliche Qualen durch Folter und härteste Zwangsarbeit". Auf den folgenden neun Plätzen folgen Staaten, in denen der islamische Extremismus als Hauptquelle für die systematische Verfolgung von Christen gilt: Somalia, Syrien, Irak, Afghanistan, Saudi-Arabien, Malediven, Pakistan, Iran und Jemen.

Syrien rückt auf Platz drei vor

Syrien ist in Folge des anhaltenden Bürgerkriegs auf dem Verfolgungsindex gegenüber dem Vorjahr von Platz 11 auf Platz 3 vorgerückt. Immer wieder würden "schlimmste Gräueltaten" an Christen verübt. Verantwortlich seien überwiegend aus dem Ausland finanzierten Gruppierungen, die sich dem "Heiligen Krieg" verschrieben haben. Rode: "Der syrische Bürgerkrieg hat sich zu einem Stellvertreterkrieg islamistischer Gruppen wie der ISIS entwickelt, die ein christenfreies Syrien unter der Scharia erreichen wollen."

Entschiedener entgegentreten

Open Doors appelliert an Kirchen, die Medien und die Politik, den Menschenrechtsverletzungen an Christen noch entschiedener entgegenzutreten. Der Weltverfolgungsindex solle die Situation in den betroffenen Ländern bekanntmachen und helfen, Druck auf die Regierungen auszuüben. Doch dies sei noch nicht genug: "Wir alle müssen aktiv werden und den Menschen in ihrem unsäglichen Leid hilfreich zur Seite stehen." Rode würdigt auch das Engagement von Politikern und Christen für Verfolgte: "Wir wünschen uns, dass der Weltverfolgungsindex nicht nur als Gradmesser der Christenverfolgung weltweit gesehen wird, sondern dazu führt, dass unsere freiheitlich demokratische Gesellschaft, vorrangig die Kirchen und die Politiker, sich noch intensiver für verfolgte und bedrängte Christen einsetzen."

Libanon: Christliche Bibliothek in Brand gesteckt

In der nordlibanesischen Stadt Tripoli haben Unbekannte eine christliche Bibliothek in Brand gesteckt. Etwa zwei Drittel der 80.000 Bücher, Manuskripte und Dokumente gingen in Flammen auf. Bei dem Anschlag am 3. Januar soll es sich um einen Racheakt gehandelt haben. Angeblich sei in der Al-Saeh-Bibliothek ein Pamphlet aufgetaucht, in dem der Prophet Mohammed geschmäht werde. Die Einrichtung wurde von dem griechisch-orthodoxen Priester Ibrahim Seroug aufgebaut. Als in Tripoli ein Gerücht über das angebliche Pamphlet in seiner Bibliothek kursierte, nahm er sofort Kontakt zu islamischen Geistlichen auf. In den Gesprächen wurde klar, dass er nichts mit der Hetzschrift zu tun hatte. Gleichwohl kam es zu der Brandstiftung. Am folgenden Tag bekundeten Hunderte Libanesen bei einer Demonstration ihre Solidarität mit dem Priester. Von den 4,5 Millionen Einwohnern Libanons sind etwa 60 Prozent Muslime und 40 Prozent Christen. (idea)

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