Ein Experiment in einer Berufsschulklasse: Je nachdem unter welchem Sternzeichen jemand geboren wurde, verfügt er angeblich über bestimmte Eigenschaften. Die Schüler sollen testen: Trifft das auf uns zu? Arbeitsgrundlage sind zwei fotokopierte Blätter mit jeweils sechs Sternzeichen. Auf dem einen Blatt werden z./6/38201,B. Widder, Stier, Zwillinge beschrieben, auf dem zweiten u./6/38201,a. Löwe, Jungfrau, Steinbock. Die Schüler suchen sich "ihr" Sternzeichen heraus, lesen den entsprechenden Text und notieren, zu wie viel Prozent er für sie zutrifft. Bei der anschließenden Auswertung stellt sich heraus: 80 bis 90/6/38201,Prozent Übereinstimmung!
Wenn für "Löwe" das Gleiche steht wie für "Skorpion"
Was die Schüler vorher nicht wussten: Auf beiden Blättern stehen genau die gleichen Texte, nur für jeweils andere Sternzeichen. Was also auf dem einen Zettel unter Löwe stand, stand auf dem anderen unter Skorpion. Warum finden die meisten die Beschreibung trotzdem für sich passend? Die Schüler kommen schnell darauf: Die Formulierungen sind allgemein, und sie sind positiv, deshalb identifiziert man sich gerne damit. Wer möchte nicht sensibel sein, originell, unkompliziert, ein großes Herz haben oder Harmonie lieben!Die Sterne können nicht helfen
Für meine Schüler waren die Horoskope nach dieser Übung ziemlich entzaubert. Und trotzdem: Die Sterne haben eine große Faszination. Im Altertum hielt man sie sogar für Götter. Die Autoren der Bibel jedoch sagen nüchtern: Die Himmelskörper sind nichts anderes als Lampen, die Gott an den Himmel gesetzt hat. Sie sind dazu da, Tag und Nacht zu unterscheiden, und sie zeigen uns mit ihren Sternbildern die Himmelsrichtungen. Aber mit dem menschlichen Schicksal haben sie nichts zu tun.An Gott glauben und sich auf Horoskope verlassen, das passt nicht zusammen. Der Prophet Jesaja kritisiert seine sternengläubigen Zeitgenossen mit beißender Ironie: "Es sollen dir helfen die Sterngucker, die an jedem Neumond kundtun, was über dich kommen werde. Siehe, sie sind wie Stoppeln, die das Feuer verbrennt. Ein jeder wird hierhin und dorthin wanken, und du hast keinen Retter" (Jesaja 47,13-15). Retten kann nur Gott: "Ich bin der Herr, dein Gott, der dich lehrt, was dir hilft" (Jesaja 48,17).