(“Adventisten heute”-Aktuell, 8.4.2016) Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophen-hilfe ADRA Großbritannien plant zusammen mit ADRA-Schwesterorganisationen gestrandeten Flüchtlingen in Griechenland zu helfen. Wie der Direktor von ADRA Großbritannien, Bert Smit, mitteilte, sollen zunächst über 8.500 Flüchtlinge in Idomeni an der griechisch-mazedonischen Grenze Nahrungsmittel und Hygieneartikel erhalten. Auch ADRA Deutschland engagiert sich in Idomeni in besonderem Maße und macht auf die katastrophalen Zustände aufmerksam. “Unter Planen leben Großfamilien, der Boden ist ein einziger Schlammacker, immer wieder regnet es und das bei niedrigen Temperaturen. In Decken eingehüllte Paare, die zusammenstehen und sich wärmen, täuschen fast eine Festivalstimmung vor, wäre da nicht der Kampf ums nackte Überleben”, so die Eindrücke von ADRA-Pressesprecher Martin Haase, der sich selbst ein Bild vor Ort gemacht hat.
Nahrungsmittel, Hygieneartikel und psychologische Hilfe
Neben der Lebensmittel- und Wasserversorgung, warmen und regensicheren Unterkünften sowie medizinischer Betreuung müssten Maßnahmen gegen aufkommende Hoffnungs- und Perspektivlosigkeit vorbereitet werden. Sollte das Camp aufgelöst werden, wolle ADRA sich um die gleiche Anzahl Menschen in den griechischen Flüchtlingslagern Nea-Kavala und Cherso kümmern. Sie sollen dann ebenfalls mit Nahrungsmitteln und Hygieneartikeln versorgt werden. Für sie plane ADRA auch einen Gesundheitsdienst einzurichten und sie über ihre legalen Rechte und Ansprüche als Flüchtlinge zu beraten. Für 1.300 besonders Betroffene werde es zusätzlich eine individuelle psycho-soziale Unterstützung geben. Bei dem Projekt arbeite das Nothilfeteam des ADRA-Netzwerkes mit den griechischen Behörden, dem Flüchtlings- und Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR/UNICEF) sowie mit anderen Nichtregierungsorganisationen (NGOs) zusammen, so Bert Smit.
Insgesamt gehört ADRA zu den wenigen Hilfsorganisationen, die dauerhafte Präsenz zeigen und professionelle Hilfe anbieten. In dem international besetzten Team befinden sich ausgebildete Psychologen, Übersetzer und Nothilfespezialisten. (ADRA)