(AdventEcho online, 12.6.2009) Heidelberg will sich als Luther-Stadt profilieren. Bisher war die Stadt eher wegen des Heidelberger Katechismus bekannt, in dem die Anhänger des Schweizer Reformators Johannes Calvin (1509-1564) im Jahr 1563 die Grundlagen ihrer reformierten Theologie festlegten. Doch 45 Jahre vorher, am 26. April 1518, gastierte Martin Luther (1483-1546) in der nordbadischen Universitätsstadt, um sechs Monate nach der Veröffentlichung seiner Thesen am 31. Oktober 1517 in Wittenberg auch in Südwestdeutschland für seine Auffassung vom Glauben zu werben. Unter seinen Zuhörern waren unter anderem die späteren Reformatoren Johannes Brenz (Schwäbisch Gmünd), Martin Bucer (Straßburg) und Martin Frecht (Ulm). Deshalb engagierte sich Heidelberg für die Luther-Tour, die Ende April bei der Internationalen Tourismusbörse in Berlin vorgestellt wurde.
Die Route verbindet 19 Stätten der Reformation. Sie führt von Berlin über Magdeburg, Wittenberg, Eisenach, Marburg, Worms, Heidelberg und Speyer bis nach Augsburg. In Heidelberg erinnern bisher eine Tafel auf dem Universitätsplatz und eine Straße im Stadtteil Neuenheim an das historische Ereignis. Jetzt hofft die Geschäftsführerin der Heidelberg Marketing GmbH, Vera Cornelius, dass Veranstaltungen im Rahmen der Luther-Tour vermehrt Touristen anlocken. Geplant seien Konzerte, Gästeführungen und Ausstellungen. (idea)