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Heavy Metal, Bier und Beten

Jonathan Walzer ist Pastor und liebt Heavy Metal. Regelmäßig sucht er den Kontakt zu anderen Liebhabern dieser Musik – und erlebt, wie Gott wirkt. Ein Porträt von IDEA-Redakteurin Jelena Simmer

In schwarzen Band-T-Shirts und Pullovern fühlt sich Jonathan „Jhonny“ Walzer am wohlsten. Täglich hört der 36-Jährige bis zu zwölf Musikalben aus seiner 3.500 umfassenden Sammlung von Metal- und Hard-Rock-Bands. Seine Liebe zu rauen und lauten Tönen mit Schlagzeug und E-Gitarre prägt ihn. Am Sonntag trägt er statt T-Shirt ein Hemd, damit seine Kleidung nicht von der Predigt ablenkt. Dann steht er als Pastor der Evange-lisch-Freikirchlichen Gemeinde Landshut (Baptisten) auf der Bühne. „Metal“ beeinflusst auch die Beziehungen von Walzer. Viele seiner Freunde seien keine Christen, sagt er. Doch er bemerke eine große Offenheit für das Evangelium. Immer wieder komme er auch auf Konzerten mit anderen Metal-Liebhabern über Jesus ins Gespräch. Tauscht man sich über den Beruf aus, hat er einen „Joker“. Walzer: „Viele fragen, warum ein Pastor auf einem Heavy-Metal-Konzert auftaucht. Damit ist das Eis gebrochen.“

Vorbild Paulus

Für ihn passen Heavy Metal und sein christlicher Glauben zusammen – nicht nur, weil es auch christliche Bands in diesem Genre gibt. „Mir ist bewusst, dass von nichtchristlichen Bands auch Botschaften transportiert werden, hinter die ich mich nicht stellen würde“, sagt er. Aber die persönlichen Begegnungen seien ihm wichtiger. Dabei ist ihm der Apostel Paulus ein Vorbild. Er schrieb im ersten Korintherbrief, dass er den Juden ein Jude geworden sei und den Griechen ein Grieche (9,20). Damit fällt Walzer auf: „Ich war auf dem Konzert der weltlichen Black-Metal-Band Primordial. Auf meiner Jacke habe ich einen Aufnäher der christlichen Metal-Band Wytch Hazel. Nach dem Konzert sprach mich der Sänger darauf an und sagte, das sei derzeit seine Lieblingsband. Er fände die positive Ausstrahlung so toll.“

Folgenreiche Treffen

Aber die Gespräche auf den Konzerten reichen Walzer nicht. Der Pastor möchte Menschen langfristig erreichen, die rein äußerlich nicht in eine traditionelle Gemeinde passen und sich von „der Kirche” abgehängt fühlen. Vor etwa anderthalb Jahren hatte er die Idee: Er lädt andere Metal-Begeisterte in sein Musikzimmer voller Alben ein und stellt einen Kasten Bier neben den Tisch. Momentan kommen zu den Treffen alle zwei Monate bis zu sechs Leute. Unter dem Motto „Metal, Bier und Beten“ hören sie gemeinsam Musik, sprechen über einen Bibeltext und beten. „Einige haben zum ersten Mal verstanden, dass es jemand gibt, der für ihre Schuld gestorben ist. Und sie haben verstanden, dass sie persönlich zu Gott beten können. Das finde ich unheimlich wertvoll“, erzählt Walzer. Besonders erinnert er sich an einen jungen Mann. „Beim ersten Besuch meinte er, er kenne sich aus mit Metal und Bier, aber er habe noch nie gebetet. Vor zwei Wochen hatte ich ein Taufgespräch mit ihm, weil er sich für Jesus entschieden hat.“


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