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Hambacher Forst: Pfarrer nahmen an Sitzblockade teil

Hambacher Forst 2018; „Wir wollten ein Zeichen der Unzufriedenheit über die Politik setzen.“ (Foto: Kimba Reimer, CC BY 2.0)

Drei Pfarrer der Evangelischen Gemeinde zu Düren haben im Hambacher Forst an einer Sitzblockade teilgenommen. Sie protestierten damit gegen die geplante Abholzung des Waldgebietes. Auf dem Gelände soll Braunkohle abgebaut werden. Naturschützer leben seit Jahren in Baumhäusern, um das zu verhindern. Am 13. September hatte die Polizei begonnen, den Wald zu räumen. Wie einer der Pfarrer, Pfarrer Martin Gaevert, der Evangelischen Nachrichtenagentur idea sagte, kamen er und seine Kollegen ursprünglich in das Waldgebiet, um die Räumung durch die Polizei zu beobachten. Sie hätten durch ihre Anwesenheit zu einem friedlichen Verlauf beitragen wollen. Der Entschluss zur Teilnahme an der Blockade sei spontan gefallen. „Wir wollten damit ein Zeichen der Unzufriedenheit über die Politik der nordrhein-westfälischen Landesregierung und des Energiekonzerns RWE setzen.“ Die Braunkohle aus dieser Region werde in einem veralteten Kraftwerk verfeuert, das der Konzern nur noch aus Gewinnorientierung betreibe, so Gaevert. Man habe Solidarität mit den Waldbesetzern zeigen wollen, die sich für einen verantwortungsvolleren Umgang mit der Schöpfung einsetzten. Nur ein kleiner Teil der Besetzer sei gewaltbereit. Auch die Sitzblockade sei friedlich verlaufen. Polizisten hätten alle Teilnehmer aus dem Wald getragen.

Die Dürener Kirchengemeinde habe sich in den vergangenen 30 Jahren zusammen mit den Kirchenkreisen Mönchengladbach-Neuss, Aachen und Jülich immer wieder um eine friedliche Lösung im Konflikt um den Braunkohletagebau bemüht. So hätten deren Synoden Konzepte entwickelt, wie man die berechtigten wirtschaftlichen Interessen mit der Erhaltung der Landschaft vereinbaren könne. Alle Gespräche darüber mit Vertretern von Land und RWE seien aber im Sande verlaufen. Bis in die 1990er Jahre sei die kritische Haltung zum Tagebau innerhalb der Gemeinde teilweise heftig umstritten gewesen. Mittlerweile werde sie von der großen Mehrheit der Mitglieder geteilt. Die Evangelische Gemeinde zu Düren hat 22.000 Mitglieder in neun Pfarrbezirken.

(Foto: Kimba Reimer, CC BY 2.0)


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