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Frischer Wind im FiD-Ausschuss

("Adventisten heute"-Aktuell, 14.12.2012) "Der Geist Gottes war hier und hat uns geleitet." Als eine Glaubensschwester, die seit einigen Jahren dem FiD-Ausschuss angehört, diese Worte sagte, sprach sie den meisten Sitzungsteilnehmern aus dem Herzen.
Der Reihe nach: Der FiD-Ausschuss kommt einmal im Jahr zusammen, wenn die Ausschüsse der beiden deutschen Verbände (Nord- und Süddeutscher Verband) - ergänzt um den Vorstand der Intereuropäischen Division (EUD) - tagen. (FiD = Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland.) Zu den etwa 50 stimmberechtigen Mitgliedern stoßen ca. weitere 30 Personen hinzu (Abteilungsleiter der Verbände und Leiter der Institutionen). Normalerweise sitzt dieser große Kreis zwei halbe Tage zusammen, doch diesmal ging der Sitzung eine Wochenendklausur voraus mit dem Ziel, sich persönlich besser kennenzulernen und ohne Zeitdruck über grundsätzliche Themen zu reden.

Frischer Wind

Sich näher kennenzulernen ist immer gut - zu Beginn einer neuen Wahlperiode (nach den Wahlen 2012 in beiden Verbänden) ist das ein Muss, denn etwa 20 der Anwesenden nahmen zum ersten Mal daran teil. Die Neuen - ein Großteil davon junge Leute - sorgten für erfreulich "frischen Wind": Ihre direkte Art zu kommunizieren, ihr Hinterfragen bisheriger "Selbstverständlichkeiten", ihr Wunsch, nicht nur formelle Beschlüsse zu verabschieden, sondern sich auch mit der Einheit, dem Auftrag und der Zukunft der Freikirche in Deutschland intensiv zu befassen - das alles trug sicher mit dazu bei, dass diese Tage ganz anders verliefen als frühere Sitzungen.

"Miteinander unterwegs"

Bereits am Freitagabend wurde deutlich: Diese Tage werden sehr persönlich werden. Es ging um persönlichen Geschichten, Erlebnisse mit Gott und der Gemeinde. Unter dem Motto "Miteinander unterwegs" ging es im Sabbatgottesdienst weiter mit dem Erzählen und Kennenlernen. Als um 12 Uhr zum Mittagessen eingeladen wurde, war die einhellige Meinung: Der Gottesdienst hätte gern doppelt so lange dauern können!
Am Sabbatnachmittag lernten sich die Teilnehmer aus einer anderen, ungewohnten Sicht kennen, nämlich beim Spielen. Ausgewählte Gruppenspiele - hauptsächlich gemeinsam zu lösende Aufgaben - brachten verborgene Fähigkeiten und noch nie dagewesene Ausdrucksformen von Begeisterung zum Vorschein. Auch der Nachmittag verging viel zu schnell.

Der Zukunft zugewandt

Die Gesprächsatmosphäre war sehr offen, respektvoll und von Herzlichkeit geprägt. Das machte eine ausführliche "Vergangenheitsbewältigung" leichter. Befindlichkeiten und Verletzungen kamen in einer feinen Art zur Sprache - sehr zum Staunen der neuen Mitglieder, denen es schwerfiel, manches zu verstehen und einzuordnen. Und die darauf drängten, dass der Ausschuss sich intensiver der Zukunft widmet.
Gerade als es um die Aufgaben und Zuständigkeiten des FiD-Ausschusses ging, wurde deutlich: Für ein Gremium, das nur verwaltet und für ein Minimum an organisatorischer Einheit innerhalb der Freikirche in Deutschland sorgt, sind viele nicht bzw. nicht länger bereit, Zeit und Kraft zu opfern. Es zeigten sich diesbezüglich tendenziell zwei Denkrichtungen: die eine besteht darin, die Arbeit und die Kompetenzen des FiD-Ausschusses zu erweitern und so viel gemeinsam zu beschließen, dass die Verbandsausschüsse immer weniger getrennt tagen müssen; die andere machte deutlich, dass der FiD-Ausschuss letztlich eine Krücke ist - ein Konstrukt, das es so nur in Deutschland gibt - und es viel besser wäre, es abzuschaffen, d.?h. die Vereinigung der Freikirche in Deutschland zu einem Verband anzustreben.

Viele Hausaufgaben zu erledigen

Nun war allen klar, dass sich mit der möglichen Schaffung eines Verbands nicht alle Probleme automatisch lösen. Auch die Arbeitsweise und das Denken überhaupt müssten sich ändern. Außerdem sei nötig, die Gemeinden stärker mit einzubeziehen. Und man dürfe theologische Meinungsunterschiede (tatsächliche und gefühlte) nicht unter den Teppich kehren. Bei alledem muss die gemeinsame Erfüllung des Missionsauftrags in Deutschland viel mehr als bisher die Agenda prägen.
Es liegt also sehr viel Arbeit vor dem FiD-Ausschuss. Darum wurde eine außerordentliche Sitzung für Juni 2013 anvisiert. Eine noch zu besetzende Projektgruppe soll die vielen Ideen und Wünsche aufbereiten und Vorschläge für das weitere Vorgehen unterbreiten. Diese Projektgruppe wird u. a. die theologischen Themen benennen, die zu Verunsicherungen in den Gemeinden geführt haben, ein Modell für eine Strukturreform bzw. einen deutschen Verband entwerfen und einen Plan dafür erarbeiten, wie man die Gemeinden (Großbezirke, Konvente o. ä.) informieren und in den Entscheidungsprozess einbeziehen kann.
Der bei nur einer Gegenstimme und vier Enthaltungen gefasste Beschluss sieht vor, dass der FiD-Ausschuss im Dezember 2013 über die Ergebnisse der Projektgruppe und über das weitere Vorgehen im Blick auf die nächsten Delegiertenversammlungen beider Verbände (im Jahr 2017) berät.

Organisatorisches muss auch sein

Natürlich wurden auch bei dieser Sitzung notwendige Beschlüsse organisatorischer Art beschlossen, so z. B.:

  • Johannes Naether wurde zum Vorsitzenden der Freikirche in Deutschland für die nächsten fünf Jahre gewählt, sein Vorgänger, Günther Machel ist nun stellvertretender Vorsitzender. Schriftführer ist Friedbert Hartmann, Norbert Zens ist Schatzmeister der FiD. (Die FiD hat den Status einer Körperschaft des öffentlichen Rechts.)
  • Der FiD-Beirat bekam den Auftrag, sich dem Thema "Geistliche und spirituelle Gesundheit" zu widmen.
  • Der Antrag vom Landhaus "Die Arche" auf den Status eines Supporting Ministry wurde unterstützt und an die EUD weitergeleitet.
  • Der nächste Adventistische Führungskongress (2014) wird sich mit dem Thema "Missionskonzepte im deutschsprachigen Raum" unter besonderer Berücksichtigung der Kinder und Jugend in der Gemeinde sowie des Burnout-Phänomens befassen.

Ordination von Pastorinnen

Bruno Vertallier, Präsident der Intereuropäischen Division (EUD), informierte über die Stellungnahme der Generalkonferenz zum Thema Ordination von Frauen zum Pastorendienst. Es werde für die drei Verbände/Unionen, die "ausgeschert" sind, keine Sanktionen geben. Er selbst vertrete die Auffassung, dass wir im Gebiet der EUD - wie in anderen Teilen der Welt auch - die Möglichkeit brauchen, Pastorinnen ordinieren zu dürfen. Dennoch sei es besser und der Einheit der weltweiten Kirche förderlicher, den Prozess abzuwarten, der 2015 vermutlich zu einem differenzierten Beschluss führen wird.

Zur Verkündigung von Walter Veith

Intensiv befassten sich beide Verbandsausschüsse getrennt und dann als FiD-Ausschuss gemeinsam mit der Verkündigung von Walter Veith. Es ging darum, die zweijährige Aussetzung des FiD-Beschlusses vom 7.12.2010 auszuwerten. Der mit einer sehr eindeutigen Mehrheit gefasste Beschluss (45 Ja-, 4 Nein-Stimmen bei einer Enthaltung) erscheint in der Januar-Ausgabe von Adventisten heute (siehe Link unten). Dort heißt es u. a.: "Die Art und Weise, wie Walter Veith über Religionen, Volksgruppen und andere Bekenntnisse spricht, stellt sich als unethisch und polemisch dar. Obwohl in seinen Vorträgen durchaus Aussagen enthalten sind, denen wir zustimmen können, vermissen wir das befreiende Evangelium durch Jesus Christus und erleben häufig eine beklemmende und angstmachende Weltsicht, die seine Verkündigung prägt." Aus diesem Grund distanziert sich die FiD vom öffentlichen Auftreten von Walter Veith in Deutschland und untersagt ihm, im Namen der Freikirche der Siebenten?Tags?Adventisten in Deutschland zu sprechen. (Elí Diez-Prida)

Weitere Informationen:

 

Bildergalerie

(Fotos: edp)


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