Verpflichtungserklärung für EU-Parlamentarier
An der Konferenz im Europäischen Parlament, an der 120 Personen teilnahmen, wurde im Hinblick auf die im Mai 2014 stattfindenden Europawahlen eine Verpflichtungserklärung vorgestellt. Diese besagt, dass ein arbeitsfreier Sonntag und menschenwürdige Arbeitszeiten von größter Bedeutung für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in ganz Europa seien und nicht notwendigerweise der Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft entgegenstünden. "Wettbewerbsfähigkeit braucht Innovation, Innovation braucht Kreativität und Kreativität braucht Erholung", heißt es in der Erklärung.Unterzeichnende EU-Parlamentarier würden sich demnach verpflichten, sich in der EU?Gesetzgebung für einen gemeinsamen wöchentlichen Ruhetag, nämlich den Sonntag, für alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer einzusetzen. Damit solle deren Gesundheit geschützt und gefördert sowie eine bessere Balance zwischen Familie, Privatleben und Arbeit gewährleistet werden. Zudem verpflichteten sie sich, sich gesetzgeberisch für nachhaltige Arbeitszeitmodelle, die eine menschenwürdige Arbeit ermöglichten, einzusetzen.
Toleranz für Arbeitnehmer, die einen anderen Ruhetag halten
Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten feiert nicht mit den anderen Christen den Sonntag, sondern den Samstag (Sabbat) als biblischen Ruhetag. Zu den Forderungen der Sonntagsallianz nahm Pastor Raafat Kamal, zuständig für Außenbeziehungen und Religionsfreiheit der Kirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten in Nord- und Südosteuropa (St. Albans, England) Stellung:"Wir unterstützen die Auffassung, dass der Mensch einen Tag der Ruhe braucht, um ein Gleichgewicht von Berufs- und Privatleben zu erreichen und damit die Gesundheit sowie Sicherheit der Arbeitnehmer zu erhalten. Uns ist aber auch wichtig, dass diejenigen, für die der Sonntag kein religiöser Ruhetag darstellt, mit ihrer Auffassung respektiert und toleriert werden. Ich hoffe, dass die Partner in der Europäischen Sonntagsallianz, die das Bewusstsein für den Wert gemeinsamer freier Sonntage in den europäischen Gesellschaften zu wecken versuchen, die Pluralität der Länder der Europäischen Union zu schätzen wissen, und die Notwendigkeit sehen, jene zu achten, die eine andere religiöse Überzeugung und Praktik haben." (APD)