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Erstmals führt ein Schwarzer die größte protestantische US-Kirche

("Adventisten heute"-Aktuell, 22.6.2012) Erstmals steht ein Schwarzer an der Spitze der größten protestantischen Kirche in den USA. Einmütig wählten die rund 7.700 Delegierten des knapp 16 Millionen Mitglieder zählenden Bundes der Südlichen Baptisten am 19. Juni in New Orleans (Bundesstaat Louisiana) den 55-jährigen Pastor Fred Luter (New Orleans) zu ihrem Präsidenten.

Ein historisches Ereignis

Das Ereignis wird als historisch angesehen, da sich die überwiegend aus Weißen bestehende Kirche damit von der Last ihrer von Rassentrennung geprägten Geschichte verabschiedet. Die Southern Baptist Convention entstand 1845 aus einer Abspaltung von den nördlichen Baptisten. Ursache war ein Streit um die Sklaverei, die die Baptisten in den Südstaaten beibehalten wollten. Erst vor rund 20 Jahren bat die Kirche offiziell um Vergebung dafür, dass sie lange den Rassismus gebilligt habe. Die meisten schwarzen Baptisten in den USA versammeln sich in eigenen Kirchen. Bei einer Umfrage im Mai erklärten 86 Prozent der Pastoren der Südlichen Baptisten, dass es ihrer Kirche gut tue, wenn ein Schwarzer an der Spitze stünde.

Veränderung beginnt mit Jesus Christus

Luter, der als 21-Jähriger nach einem schweren Motorradunfall zum Glauben an Jesus fand, betonte in seiner Predigt vor der Jahreskonferenz die verändernde Kraft des Evangeliums: "Ich habe keinen Zweifel, dass wirkliche Veränderung in unserem Leben, in unserer Gesellschaft und in unserer Welt mit dem Evangelium unseres Herrn und Heilands Jesus Christus beginnt." Gleichzeitig gebe es vieles in Kirche und Welt, dessen er sich schäme - etwa der hohen Zahl der im Mutterleib getöteten Babys, des Fortbestehens von Rassismus in den USA, der kleinlichen Streitereien unter Christen, des Egoismus der Politiker, der hohen Scheidungsrate unter Christen, der Kinderpornographie und der Pastoren, die nicht das leben, was sie predigen.

Kirche verliert Mitglieder

Der theologisch konservativ geführte Bund der Südlichen Baptisten hat in den vergangenen fünf Jahren Mitglieder verloren; zuvor war er jahrzehntelang gewachsen. Binnen eines Jahres büßte die Kirche knapp ein Prozent ein. Auch der Gottesdienstbesuch sank 2011 um annähernd 0,7 Prozent auf 6,2 Millionen. Hingegen stieg die Zahl der Taufen ebenfalls um 0,7 Prozent auf 333.341. Baptisten lehnen die Säuglingstaufe als unbiblisch ab und praktizieren nur die Glaubenstaufe, bei dem sich der Täufling zu Jesus Christus bekennt. (idea)

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