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Erdogan weist Christen aus der Türkei aus

Man müsse den Finger in die Wunde legen und Menschenrechtsverletzungen sowie Christenverfolgungen ansprechen. Dafür müsse das Auswärtige Amt mehr Initiative zeigen. (Foto: Joerg Trampert/ pixelo.de)

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat seit 2017 etwa 70 Christen aus der Türkei ausgewiesen. Einreiseverbote für Christen und Ausweisungen nehmen ein immer größeres Ausmaß an. Diesen Vorwurf erhob der Vorstandssprecher der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM), Martin Lessenthin (Frankfurt/Main) vor Journalisten am 23. Oktober in Berlin. Anlass war die Vorstellung der Jahrbücher „Religionsfreiheit 2019“ und „Christenverfolgung 2019“. Lessenthin zufolge will Erdogan die „totale Gleichschaltung“ in der Türkei. Betroffen seien evangelische Christen aus Deutschland, Großbritannien, Finnland, USA, Neuseeland, Kanada und Australien, die in ihren türkischen Kirchengemeinden evangelistisch tätig waren. Sie hätten sich jedoch nichts zu Schulden kommen lassen: „Die Anschuldigung, die Betroffenen seien eine Bedrohung für die öffentliche Sicherheit, ist lächerlich und empörend.“. Deutsche Botschaftsvertreter müssten sich dazu deutlich äußern, so Lessenthin.

CDU/CSU-Sprecher: Keine falsche Rücksichtnahme gegenüber Türkei zeigen

Der menschenrechtspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Michael Brand (CDU), forderte dazu auf, gegenüber der Türkei „keine falsche Rücksichtnahme“ zu zeigen. Man müsse den Finger in die Wunde legen und Menschenrechtsverletzungen sowie Christenverfolgungen ansprechen. Dafür müsse das Auswärtige Amt mehr Initiative zeigen. Ferner sprach sich Brand dafür aus, dass Deutschland die EU-Ratspräsidentschaft im zweiten Halbjahr 2021 dazu nutzt, einen EU-Sonderbeauftragten zur Förderung von Religionsfreiheit einzusetzen. Brand bezeichnete die Jahrbücher für Religionsfreiheit als „Pflichtlektüre für jeden, dem Menschenrechtsverletzungen nicht egal sind“. Sie böten eine „akribische Analyse“.

Indien, Sri Lanka und die Türkei fördern „gewaltfreundliches Klima“

Dem Herausgeber der Jahrbücher, Prof. Thomas Schirrmacher (Bonn), zufolge sind Indien, Sri Lanka und die Türkei „Beispiele für ein politisch gewolltes gewaltfreundliches Klima der interreligiösen Beziehungen“. Sie schüfen eine Atmosphäre, in der Religionsfreiheit nicht mehr heilig sei. In der Folge nehme die von Anhängern der Mehrheitsreligion verübte Gewalt zu. Er rechne in der Türkei damit, dass sich der nächste Angriff nicht mehr gegen einzelne Christen, sondern direkt gegen christliche Gemeinden richte.


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