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Digitale Gottesdienste: Volkskirchen erreichen neue Zielgruppen

Es gelte, die Bedürfnisse von „Gemeindenahen und Gemeindefernen“ gezielt mit analogen und digitalen Angebotsformen anzusprechen. (Foto: Nathan Ansell/unsplash.com)

Viele Gottesdienstbesucher wünschen sich zukünftig vermehrt digitale Angebote ihrer Gemeinden. Das hat eine konfessionsübergreifende Umfrage der christlichen Digitalbewegung GOTT@DIGITAL (Darmstadt) über die Auswirkungen der Corona-Krise auf Gemeinden ergeben. Die Leitungsteammitglieder Michael Zettl und Marcus Wehrstein haben die Ergebnisse auf der Webseite von GOTT@DIGITAL veröffentlicht. Demzufolge haben rund 90 Prozent der an der Umfrage teilnehmenden Gemeinden und Organisationen in den vergangenen Wochen neue digitale Angebote entwickelt. Besonders die Volkskirchen hätten davon profitiert, dass neue Zielgruppen erreicht worden seien.

Gemeindemitglieder wünschen sich „hybride Angebote“

Für die Zukunft wünschten sich Gemeindemitglieder vermehrt „hybride Angebote“, insbesondere für Gottesdienste, Hauskreise und Vorträge. Als hybride Angebote werden Veranstaltungen bezeichnet, die vor Ort stattfinden, aber auch übertragen werden. Auffallend sei, dass gerade ältere Menschen sich verstärkt digitale hybride Formate wünschen, während jüngere die analogen Angebote mehr schätzten, als man vermutet habe. Als Problem erweise sich nach Einschätzung der Mehrheit jedoch häufig, dass es an Mitarbeitern und an Zeit fehle, um zukünftig gleichzeitig digitale und analoge Formate zu realisieren.

Was künftig nötig sein wird

Wie Zettl gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea sagte, dürfen analog und digital nicht gegeneinander ausgespielt werden. Es gelte, die Bedürfnisse von „Gemeindenahen und Gemeindefernen“ gezielt mit beiden Angebotsformen anzusprechen. Die vergangenen Wochen haben ihm zufolge gezeigt, dass digitale Angebote Zielgruppen wie Familien mit Kindern, Alleinerziehenden, Außendienst- und Schichtarbeitern sowie älteren Gemeindemitgliedern oft mehr Teilhabe am Gemeindeleben ermöglicht haben als in der Zeit vor Corona. Wichtig sei aber dabei, auch bei digitalen Angeboten Beziehung und Interaktion zu ermöglichen, denn ein reines Streaming-Format von Gottesdiensten über YouTube wirke oftmals ermüdend und die Zuhörer fühlten sich wie „Gottesdienstteilnehmer zweiter Klasse“.

Nicht repräsentativ, aber aufschlussreich

Mit 442 Reaktionen habe die Umfrage „keinen Anspruch auf tiefe, wissenschaftliche Standfestigkeit und Perfektheit“, so Zettl. Die Einladung zur Studie sei über diverse soziale Kanäle wie Mailverteiler, Facebook, Twitter oder Instagram erfolgt. Verschiedene Kirchenverbünde, Organisationen und Werke hätten die Umfrage unterstützt und zur Verbreitung der konfessionsübergreifenden Umfrage beigetragen. Wer keinen Computer und kein Smartphone besitze, habe allerdings nicht daran teilnehmen können. Diese Gruppe sei folglich nicht vertreten. Haupt- und Ehrenamtliche habe man etwa zu gleichen Teilen befragen können. GOTT@DIGITAL hat in den vergangenen Wochen mit Gästen insgesamt neun Webinare (digitale Seminare) mit Hilfestellungen für Gemeinden und Werke veröffentlicht, die auf der Webseite gottdigital.de als Aufnahme zur Verfügung stehen.


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