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Die Vergangenheit nicht in Vergessenheit geraten lassen

("Adventisten heute"-Aktuell, 5.9.2014) Anlässlich des Zweiten Weltkriegs vor 75 Jahren erinnerte der Vorsitzende der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland, Pastor Johannes Naether (Hannover), an die Erklärung der Freikirche aus dem Jahr 2005 zur NS-Zeit. Darin hätten die Adventisten betont, dass sie dafür eintreten wollten, dass nie wieder ein Krieg gegen andere Völker von Deutschland oder Österreich ausgehe und dass niemand aufgrund von Rasse, Religion, Nationalität oder Geschlecht ausgegrenzt und benachteiligt werde. Außerdem baten sie um Vergebung, "dass wir gegenüber dem jüdischen Volk, allen Verfolgten und vom Krieg Betroffenen und darüber hinaus auch gegenüber Adventisten in anderen Ländern durch unser Versagen schuldig geworden sind". Diese Bitte sei von den Adventisten in den damals von Deutschen besetzten oder mit Deutschland im Krieg befindlichen Ländern "dankbar" aufgenommen worden.
Leider gebe es bis heute immer noch Kriege und Konflikte, beklagte Naether; etwa im Irak, in Syrien oder in der Ukraine. Auch hier gelte es, für die in Not geratenen Menschen zu beten, als Friedensstifter zu wirken und humanitäre Hilfe zu leisten, wie es auch durch die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA geschehe.
In einer gemeinsamen Erklärung zum 60. Jahrestag der Beendigung des Zweiten Weltkriegs am 8. Mai 1945 hatten die Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland und Österreich Stellung zum Verhalten der Freikirche im Dritten Reich genommen. Darin wird beklagt, dass auch Siebenten-Tags-Adventisten an "diesem furchtbaren Krieg beteiligt waren". Der Charakter der NS-Diktatur sei nicht rechtzeitig und deutlich genug erkannt worden. In adventistischen Veröffentlichungen hätten sich Aussagen befunden, "die Adolf Hitler huldigten und der rassistischen Ideologie des Antisemitismus in einer Weise Ausdruck gaben, die aus heutiger Sicht unfassbar ist". Deutsche und Österreicher seien zu "Komplizen des Rassenwahns geworden"; auch "viele Siebenten-Tags-Adventisten" hätten "an der Not und dem Leid ihrer jüdischen Mitbürger keinen Anteil" genommen, so dass sie "von uns ausgegrenzt und ausgeschlossen, sich selbst überlassen und so der Gefangenschaft, Vertreibung oder dem Tod ausgeliefert wurden".
Auch hätten "wir als Siebenten-Tags-Adventisten in jenen notvollen Zeiten trotz unserer Erkenntnis aus der Heiligen Schrift und dem prophetischen Wort nicht mutiger und konsequenter gehandelt und so in der Nachfolge unseres Herrn versagt". Adventisten seien denjenigen, "die in unseren Reihen mutig Widerstand geleistet haben und sich der Nazidiktatur weder gebeugt, noch mit ihr gemeinsame Sache gemacht haben, nicht mutig entschlossen genug gefolgt".
Anlässlich des Ausbruchs des Zweiten Weltkriegs am 1. September 1939, der weltweit rund 60 Millionen Tote gefordert habe, sollte die Vergangenheit nicht in Vergessenheit geraten, hob Pastor Naether hervor. Wie es in der Erklärung von 2005 heißt, dürfe der Gehorsam, "den wir der staatlichen Obrigkeit schulden, nicht zur Preisgabe von biblischen Überzeugungen und Werten" führen. Es gelte, die "Geister zu unterscheiden" und den Glauben auch dann mutig zu bekennen und konsequent zu leben, "wenn wir unsererseits in die ‚Stunde der Versuchung‘ geraten". (APD)



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