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Die meisten sexuellen Übergriffe finden in Familien statt

("Adventisten heute"-Aktuell, 16.4.2010) Die Medienberichterstattung über sexuellen Missbrauch lässt die Anfragen zu diesem Thema beim evangelischen Fachverband für Sexualethik und Seelsorge "Weißes Kreuz" deutlich steigen. Das teilte dessen Leiter, Rolf Trauernicht (Ahnatal bei Kassel), auf einem Kongress des Verbandes Ende März in Kassel mit. An manchen Tagen meldeten sich bis zu sechs Betroffene - Täter wie Opfer.
Missbrauch komme auch in evangelikalen Kreisen vor. Trauernicht unterstrich vor den rund 200 Tagungsteilnehmern die Notwendigkeit, das Thema in christlichen Gemeinden und Jugendverbänden anzusprechen. Wenn die Sprachlosigkeit überwunden werde, sinke die Gefahr, dass es zu weiteren Übergriffen komme.
Zugleich warnte Trauernicht vor einer falschen Wahrnehmung. Nicht kirchliche Einrichtungen und Schulen seien meist die Tatorte, vielmehr seien in 80 bis 90 Prozent der Fälle Familienangehörige die Täter. Zu den Ursachen sagte er, wer es zum Beispiel nie gelernt habe, Hilfe in Anspruch zu nehmen, stehe besonders in Gefahr, diesen Mangel durch eine zu große - auch sexuelle - Nähe ausgleichen zu wollen und so zum Täter zu werden. Vor allem Menschen in Helferberufen seien gefährdet, aber auch bindungsgestörte Menschen, zu denen inzwischen 55 Prozent der Bevölkerung in Deutschland gehörten. Je unbefriedigender die eigenen Bindungen seien, desto stärker werde der Wunsch nach einer sexuellen Beziehung.
Das Weiße Kreuz unterhält über 100 Beratungsstellen in Deutschland, vor allem zu Ehe- und Familienfragen. Nach Angaben des Verbandes nehmen auch immer mehr internet- und pornosüchtige Männer die Hilfsangebote in Anspruch. Zunehmend genutzt werde eine anonyme Online-Beratung. (idea)




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