Zwischen Beruhigungsrhetorik und Skandalgeschrei
Die Silvester-Übergriffe, vor allem von Migranten, in Köln, Hamburg und anderen deutschen Städten erinnern uns daran, dass aufgrund der eisernen Sparpolitik in Bund und Ländern - gegen alle Warnungen - auch die Zahl der Polizeikräfte immer mehr reduziert wurde. Es fehlt an allem, vor allem aber an einer schonungslosen Analyse und am Aussprechen der Wahrheit. Nach anfänglichen Versuchen von Politikwissenschaftlern, Historikern, Soziologen und anderen Wissenschaftlern, auf die Probleme im Zusammenhang mit dem massenhaften Zuzug von Menschen aus anderen Kulturen - insbesondere auf die hohe Zahl junger Männer - aufmerksam zu machen, hüllten sich die Analytiker der Republik meist in Schweigen. Denn jeder, der Einwände vorbrachte, musste fortan mit der Diffamierung leben, ein wirklicher oder potenzieller Rechtsradikaler zu sein.Vielleicht ist dieser eingeschränkte Diskurs unser ärgstes Problem. Vollmundig erklären die Verantwortlichen, was sie alles schaffen und dass sie die Probleme in den Griff bekämen. Lösungsansätze aber nimmt der Bürger nicht wahr. Vielmehr sieht er ein meist hilfloses Stochern hier und da - in der Hoffnung, dass sich die Dinge schon irgendwie wieder von selbst zurechtziehen werden. Der Aufschrei nach Köln, Hamburg usw. ist verlogen. Plötzlich will keiner mehr die Bedenken jener, die frühzeitig gewarnt hatten, kleingeredet und lächerlich gemacht haben. Im beständigen Wechsel zwischen kraftmeierischer Beruhigungsrhetorik und hilflosem Skandalgeschrei kann der Bürger eine klare Lösungsstrategie nicht erkennen.Nur symbolische Einsätze der Bundeswehr
Die allgemeine Wehrpflicht wurde rasch abgeschafft. Der Dienst in der Bundeswehr ist aber so wenig attraktiv, dass auch aufwändige Werbung kaum dazu führt, die erheblichen Lücken im Personalbestand zu füllen. Dennoch übernimmt die Bundeswehr eine neue Verpflichtung nach der anderen. Sie kann dies aber meist nur symbolisch tun, weil ihr nicht genug Soldaten und vor allem kaum funktionsfähiges Gerät zur Verfügung steht. Schon jetzt ist beispielsweise abzusehen, dass die geringe Verstärkung der Truppe in Afghanistan die Taliban nicht aufhalten wird. Warum sagt das nur keiner offen? Man kann allein darauf hoffen, dass die deutschen Soldaten vor dem nächsten Sturm rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden.
Die deutschen Hochschulen platzen - bis auf die Theologischen Fakultäten - aus allen Nähten, sind chronisch unterfinanziert und können in Lehre und Forschung das Niveau vergleichbarer Industriestaaten nicht halten. Von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen, tauchen sie auf der weltweiten Uni-Bestenliste gar nicht mehr auf. Wie können wir unter diesen Umständen vermeiden, von anderen Nationen restlos abgehängt zu werden?
Die Kirchen fügen sich nahtlos ein
Die beiden großen Kirchen fügen sich bestens ins Bild dieser großmäuligen und doch so maroden Republik. Obwohl die Zahl der Kirchenmitglieder Jahr für Jahr dramatisch zurückgeht, nehmen die Kirchen immer mehr Steuergelder ein und zelebrieren öffentlich große Staatskirche. Ihre Bischöfe ergehen sich in christlich-sozialen Allgemeinplätzen und suchen die Regierung in ihrer wirren Flüchtlingspolitik noch zu stützen, die Kritiker in den eigenen Reihen dagegen mundtot zu machen.
Kaum einer interessiert sich noch wirklich für kirchliche Stellungnahmen, aber die Fassade einer politisch einflussreichen Kirche vor großem Publikum soll bestehen bleiben. Alle sollen tolerant miteinander umgehen, Verständnis füreinander haben und sich ruhig und brav verhalten - eine richtige Mutti-Republik eben. Gegensätze werden nicht mehr ausgetragen, sondern medial untergepflügt. Margot Käßmann verbreitet über die "Bild am Sonntag", wir möchten doch die positiven Seiten mehr betonen als die negativen.