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Der Kirchentag muss politisch sein

Angesichts der gegenwärtigen politischen Weltlage reiche es nicht aus, ein reines Glaubensfest zu feiern, sagte Kirchentagspräsident Hans Leyendecker. (Foto: DEKT robert gross photography)

Eine Veranstaltung wie der Deutsche Evangelische Kirchentag muss politisch sein. Diese Ansicht vertrat dessen Präsident Hans Leyendecker (Leichlingen/Bergisches Land), auf der Eröffnungspressekonferenz des Protestantentreffens. Es findet vom 19. bis 23. Juni in Dortmund statt. Angesichts der gegenwärtigen politischen Weltlage reiche es nicht aus, ein reines Glaubensfest zu feiern, sagte Leyendecker. So erlebten „alte Wahnideen und Verrücktheiten“ eine Wiedergeburt. In Europa grassiere wieder „der alte Nationalismus“. In Deutschland finde „eine rabiate Missachtung der Menschenwürde einen verdammt großen Resonanzboden“. Als weiteres Beispiel nannte Leyendecker den Mord am Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke (CDU). Die Polizei vermutet, dass er wegen seines Engagements für Flüchtlinge von einem rechtsextremen Täter ermordet wurde. „Ich hätte nie damit gerechnet, dass ein Politiker regelrecht hingerichtet wird, weil er für das Menschsein eintritt“, sagte Leyendecker. Als weiteres wichtiges politisches Thema nannte er den Klimaschutz. Nach seinen Worten ist der Kirchentag „keine linke, sondern eine konservative Veranstaltung“. „Wir treten für alte Werte wie Menschenwürde und Bewahrung der Schöpfung ein“.

Kurschus verteidigt Ausschluss der AfD

Die Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentages, Julia Helmke (Fulda), sagte, die Kirchen steckten in einer Krise. „Aber viele Menschen, die sich mit der Institution schwertun, bekennen sich zu christlichen Werten.“ Auf dem Kirchentag gebe es diesmal besonders große Nachfrage nach Angeboten zum Mitmachen. So seien die Seminare im sogenannten „Workshophaus“ ausgebucht. Die Präses der gastgebenden Evangelischen Kirche von Westfalen, Annette Kurschus (Bielefeld), verteidigte den Ausschluss von AfD-Politikern von Podien des Kirchentages. Die AfD verbreite Hassparolen und grenze Menschen aus. Deswegen habe der Kirchentag entschieden, ihnen „nicht die große Bühne zur Verfügung zu stellen“. Der Finanzvorstand des Kirchentages, Stephan Menzel (Fulda), erklärte, die Veranstalter erwarteten insgesamt 118.000 Teilnehmer. Davon kämen 80.000 als Dauerteilnehmer und 38.000 als Tagesgäste. Damit liege die Zahl der Dauergäste niedriger als bei früheren Kirchentagen.

Evangelische Allianz: Kirchentag muss Evangelium in den Mittelpunkt stellen

Der Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, Reinhardt Schink (Bad Blankenburg), plädierte gegenüber der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ für einen stärker geistlich ausgerichteten Kirchentag. Die Kirchen erlebten einen scheinbar ungebremsten Mitglieder- und Relevanzverlust. Deshalb müsse der Kirchentag „dem Vertrauen in die Überzeugungskraft des Evangeliums absolute Priorität“ einräumen, so Schink.


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