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Den Holocaust nicht vergessen

Anlässlich des israelischen Holocaust-Gedenktags Jom HaSchoa am 18. April haben Christen und Juden zur Solidarität mit den Juden und dem Staat Israel aufgerufen. Der Deutsche Zweig der Internationalen Christlichen Botschaft Jerusalem (ICEJ) hatte dazu eine Gedenkveranstaltung am Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus in Stuttgart organisiert. Um 9 Uhr trafen sich 30 Teilnehmer im Rahmen der Initiative „Zwei Minuten gegen das Vergessen“. Vorbild ist die Gedenkkultur in Israel, wo um 10 Uhr an jedem Jom HaSchoa die Sirenen heulen. Zwei Minuten lang verharren die Menschen in absoluter Stille, um der sechs Millionen ermordeten Juden zu gedenken. Jede Tätigkeit wird unterbrochen, Passanten bleiben stehen, Autofahrer steigen aus ihren Fahrzeugen – selbst auf der Autobahn. Die Initiative „Zwei Minuten gegen das Vergessen“ will dabei auch ein Zeichen der Solidarität mit jüdischen Mitbürgern und dem jüdischen Staat setzen. Es sei notwendig, aufzustehen und die Stimme zu erheben gegen den immer offener gelebten Hass auf das jüdische Volk, so der Politikreferent der ICEJ, Christoph Scharnweber. Es sei dabei gleichgültig, ob es um die wachsende Zahl von antisemitischen Straftaten, um sich gegen Juden richtende Verschwörungstheorien, Hetze gegen Israel oder Demonstrationen auf deutschen Straßen gehe, wo heute die gleichen Parolen gerufen würden wie zur Nazizeit: „Tod den Juden!“ Zum Hintergrund: Am 8. April hatten sich in der Hauptstadt mehr als 500 Menschen zu einer pro-palästinensischen Kundgebung versammelt und antisemitische Parolen skandiert.

Nachkommen der Opfer und Täter gedenken gemeinsam

„Wir als ICEJ haben uns verpflichtet, nicht zu schweigen, nicht wegzusehen, nicht nur zu hoffen, dass andere etwas machen, sondern selbst aktiv zu sein“, so Scharnweber, „denn wenn das Gedenken an die Vergangenheit nicht zu entschlossenen Handlungen in der Gegenwart und Zukunft führt, dann ist es umsonst“. Man werbe dafür, den israelischen Holocaust-Gedenktag künftig an möglichst vielen Orten in Deutschland zu feiern. Der Geschäftsführer der ICEJ, Stephan Lehnert, fragte in diesem Zusammenhang, ob nicht auch in Deutschland „das öffentliche Leben zum Stillstand kommen“ sollte. Michael Kashi, Vorstandsmitglied der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württemberg, bedankte sich ausdrücklich bei der kleinen Schar der Teilnehmer, die trotz niedriger Temperaturen zur Gedenkfeier gekommen war. „Ich danke Ihnen auch im Namen der Menschen, die damals weggebracht wurden und nie mehr wiederkamen. Danke, dass Sie an diese Menschen erinnern.“ Gemeinsam mit Lehnert legte er einen Kranz am Mahnmal nieder.

Gedenkveranstaltungen an weiteren Orten

Mit der Initiative „Zwei Minuten gegen das Vergessen“ rief die ICEJ erstmals dazu auf, zeitgleich und gemeinsam mit dem jüdischen Volk der Opfer des Holocausts zu gedenken. Nicht nur in Stuttgart, sondern auch an anderen Orten in Deutschland folgten vereinzelt Christen dem Aufruf der ICEJ und gestalteten eigene kleine Gedenkaktionen. Manche Pfarrer läuteten zwei Minuten lang die Kirchenglocken, andere Christen putzten Stolpersteine. In Vaihingen an der Enz organisierte die ICEJ eine Begegnung der Zeitzeugin und Holocaust-Überlebenden Ruth Michel-Rosenstock mit Schülern der Ottmar-Mergenthaler-Realschule. Rund 100 Schüler und Lehrer anderer Schulen aus Baden-Württemberg nahmen in Prag und Theresienstadt am Schüleraustauschprogramm der ICEJ „Mit Kultur gegen Antisemitismus“ teil. Die 1980 gegründete ICEJ unterstützt Israel aufgrund biblischer Grundsätze und Verheißungen. Das Werk hat Zweigstellen in über 90 Ländern. In Israel ist das Werk unter anderem Partner der Holocaustgedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem. Es unterstützt soziale Projekte und fördert Initiativen der Koexistenz zwischen Juden und Arabern.


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