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Das Kreuz zeigt die Menschenfreundlichkeit Gottes

("Adventisten heute"-Aktuell, 3.4.2015) Das Kreuz ist das zentrale Symbol der Christenheit. Jedes Jahr an Karfreitag gedenkt die weltweite Christenheit der Kreuzigung Jesu Christi vor rund 2.000 Jahren. Seither sorgt das "Wort vom Kreuz" für Diskussionen und Streit. Welche Bedeutung hat der Kreuzestod Jesu? Mit dieser Frage beschäftigt sich ein Grundlagenpapier der EKD, das am 26. März in Hannover veröffentlicht wurde. Es trägt den Titel "Für uns gestorben". Darin geht der EKD-Ratsvorsitzende, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm (München), auf Kritiker innerhalb und außerhalb der Kirche ein, die an der Heilsbedeutung des Kreuzes Anstoß nehmen.

"Gott wird selbst zum Opfer"

"Dass Gott seinen Sohn hat sterben lassen, um unsere Sünden zu vergeben, erscheint ihnen als Akt der Willkür und Brutalität", schreibt Bedford-Strohm im Geleitwort. Die Kritik am Opfertod übersehe jedoch einen entscheidenden Punkt: "Denn Gott opfert im Kreuzestod Jesu nicht einen anderen, um seine Rachsucht zu befriedigen, sondern in Jesus Christus gibt er sich selbst hin, um die Menschen zu versöhnen." Die Gewalt gehe nicht von Gott aus: "Gott wird vielmehr selbst zum Opfer und liefert sich menschlicher Feindschaft und menschlichem Hass aus." Dem Ratsvorsitzenden zufolge entfaltet der Grundlagentext das Verständnis "der Liebe Gottes im Kreuz". Darin werde "die zu Recht kritisierte Deutungsfigur eines zornigen, seinen Sohn opfernden Gottes überwunden durch eine klare Interpretation der Sühnopfertheologie, die die Liebe und Vergebungsbereitschaft Gottes ins Zentrum stellt".

Worin die Aktualität des Kreuzes liegt

Bedford-Strohm bezeichnet das Kreuz als das christliche Zeichen der Menschenfreundlichkeit Gottes und der Versöhnung der Welt. Das mache seine Aktualität aus und habe politische Sprengkraft: "Es darf aus christlicher Sicht keinen Zweifel geben, dass jegliche Menschenfeindlichkeit - sei es im Namen wiedererwachender Nationalismen oder auch im Zuge wachsender Konflikte zwischen den Religionen - inakzeptabel und unvereinbar mit dem christlichen Glauben ist."
Zur Frage, warum der Tod Jesu am Kreuz notwendig war, heißt es: "Im Horizont der neutestamentlichen Texte musste er sterben, um den Menschen eine neue Lebensperspektive zu eröffnen. Mit seinem Leiden und Sterben, in dem Gott gegenwärtig war, sollte er die heillose Situation von Menschen überwinden." Sie bestehe darin, "dass ihre Beziehung zu Gott, zu anderen und zu sich selbst durch Sünde gestört oder zerstört wird". Es sei ein großer Trost, dass Christus den tödlichen Kreislauf der Schuld aufgebrochen und sich dorthin begeben habe, "wo die menschliche Schuld buchstäblich in der Schande der Hinrichtung besiegelt wird".

Das Kreuz befreit aus der Gefangenschaft in Sünde, Schuld und Tod

Dem EKD-Text zufolge ist das Motiv des Opfers eines von mehreren Versuchen, den Tod Jesu zu deuten. Dabei werde besonders eindringlich die Bedingungslosigkeit vor Augen geführt, in der Gott in Jesus Christus für die Menschen eintrete. Das Opfermotiv bietet freilich keine erschöpfende Deutung des Todes Jesu. Dazu gehöre unter anderem auch das Motiv, den Menschen freizukaufen: "Das Kreuz befreit aus der Gefangenschaft in Sünde, Schuld und Tod."

Passionskonzerte sind stark besucht

Die Publikation geht auch auf Aussagen mancher Theologen ein, dass die Botschaft vom Sterben Jesu Christi für den heutigen Menschen nicht mehr zumutbar und der Opfergedanke überholt sei. Dagegen spreche jedoch zum Beispiel das große Interesse an Passionskonzerten. Wenn dazu eingeladen werde, bildeten sich in jedem Frühjahr Menschenschlangen vor Kirchentüren. Die Besucher seien oft sehr tief berührt von der Musik Johann Sebastian Bachs (1685-1750). Er habe seine Musik aus einer guten Kenntnis lutherischer Kreuzestheologie komponiert. Sie artikuliere seine Angst, seinen Schmerz, seine Zuversicht und Freude. Dies führe auch solche Menschen unter das Kreuz, die den entsprechenden theologischen Sätzen nicht zustimmen könnten oder wollten.

Häufiges Filmthema: Die Bereitschaft zum Opfertod rettet Menschenleben

Konjunktur hätten auch Filme, in denen es um Engel und Teufel, Himmel und Hölle sowie um Erlösergestalten gehe. Kommerzielle Filme wie "Matrix" (1999) oder die "Herr der Ringe"-Trilogie (2001-2003) verwendeten viele neutestamentliche Motive: "Die Bereitschaft zum Opfertod rettet Menschenleben." Diese Gemeinde akzeptiere im Kino "sogar eine fast barocke Blut- und Wundenfrömmigkeit, die sie - käme sie von der Kirche - zurückwiese". (idea)

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