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Darf man Bibeltexte in der Werbung einsetzen?

("Adventisten heute"-Aktuell, 21.8.2015) Immer mehr Firmen versuchen, mit verfremdeten Bibeltexten die Aufmerksamkeit von Kunden zu wecken. Bei der Bild-Zeitung hieß der Slogan einer Kampagne "Dein täglich ROT", angelehnt an die Bitte im Vaterunser "Unser täglich Brot". Von der Baumarktkette OBI hingen an vielen Orten Plakate mit dem Satz "Eure Beete wurden erhört" - wobei der Bibeltext "Dein Gebet ist erhört" (Lukas 1,13) abgewandelt wurde. Dürfen Bibelstellen so für Werbung eingesetzt werden?, fragte die Evangelische Nachrichtenagentur idea (Wetzlar) zwei Werbefachleute in einem Pro und Kontra.

Pro: Ich stelle mir vor, dass Gott darüber lächelt

Der Kommunikationsdesigner Wolfram Heidenreich (Haltern am See) rät zur Gelassenheit. Nach Ansicht des Geschäftsführers der Gute Botschafter GmbH muss man im Blick auf das Zitieren der Bibel in der Werbung nicht ängstlich sein: "Ich stelle mir vor, dass Gott als Urheber der Gedanken der Bibel und als Erfinder des Humors darüber lächelt." Vielleicht denke Gott sogar, "wie gut es ist, dass sogar Werber sich die Bibel vornehmen, um darin zu lesen" - auch wenn sie es nur tun, um Ideen für intelligente Überschriften zu finden.
Heidenreich verweist auf den Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Philippi, wo es um die Frage geht, mit welcher Motivation das Evangelium verkündet wird: "Was soll's?! Hauptsache, es wird - auf welche Weise auch immer, sei's zum Vorwand, sei's aus Wahrhaftigkeit - Christus verkündigt: Dann will ich mich darüber freuen" (Philipper 1,18 ff). Der Slogan der Bild-Zeitung "Dein täglich ROT" sei auffällig, weil er etwas Bekanntes zitiert und es intelligent mittels einer Verfremdung mit dem Produktlogo der Zeitung verbindet. Heidenreich: "Das funktioniert nur deshalb, weil die Leser den Kontext des Zitates kennen."

Kontra: Richtige Zitate aus falschem Mund schaden dem Evangelium

Anderer Auffassung ist der Grafik-Designer Eberhard Platte (Wuppertal). Der Seniorchef der Werbeagentur 71a.de lehnt "fromm" getarnte Werbesprüche grundsätzlich ab: "Denn hier wirbt man mit unlauteren Mitteln." Auch richtige Zitate aus falschem Mund schadeten dem Evangelium mehr, als sie nutzten. Platte verweist auf entsprechende Begebenheiten in der Bibel: So habe Jesus Christus dem Teufel heftig widersprochen, als dieser bei der Versuchung ihm sogar Bibelverse nennt (Matthäus 4). Platte: "Es stimmt: Es kommt nicht nur darauf an, was gesagt wird, sondern auch, wer etwas sagt, denn: ‘Der Teufel lügt sogar, wenn er die Wahrheit sagt!'." Das habe bereits der englische Schriftsteller William Shakespeare (1564-1616) gewusst, von dem der folgende Ausspruch stammt: "Um sein Ziel zu erreichen, zitiert der Teufel sogar aus der Bibel."
Platte weist darauf hin, dass Werbung nur dann funktioniert, "wenn der Werber von dem Produkt selbst wirklich überzeugt ist". (idea)

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