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Da müsste Gott doch mal eingreifen (Kommentar)

("Adventisten heute"-Aktuell, 15.7.2016) Kürzlich waren wir unterwegs, meine Freundin Annette und ich. Sie ist als junge Frau Christin geworden. Seitdem reden wir viel über den Glauben. Bei ihr weiß ich immer, woran ich bin. Sie sagt ihre Meinung geradeheraus, und manchmal zieht sie auch richtig vom Leder: "Also, weißt du", schimpft sie, "ich finde es einfach ungerecht, dass die Reichen immer reicher werden. Selbst wenn sie korrupt sind und eigentlich längst hinter Gitter gehören. Und die Armen, die ehrlich durchs Leben gehen, die knabbern am Hungertuch. Da müsste Gott doch wirklich mal eingreifen!"

Vielleicht denke ich schwarz-weiß

Recht hat sie, finde ich. Und mir fällt auch gleich der Chef ein, der eine Firma leitet. Er kauft ein Auto nach dem anderen und verbringt seinen Urlaub auf Kreuzfahrten. Seine Angestellten können froh sein, wenn sie pünktlich ihr bescheidenes Gehalt bekommen. Und dann die Geschichten von manchen Politikern und Konzernchefs! Die machen mich einfach nur wütend!

Auf der anderen Seite gibt es Menschen, die fleißig sind, keinen Vorteil ausnutzen und trotzdem nie auf einem grünen Zweig landen. Sie sind oft die Ersten, die gehen müssen. Da ist Leben längst nicht das, was viele als glücklich bezeichnen würden. Zugegeben, da denke ich vielleicht ein bisschen schwarz-weiß ...

Warum dieser wunderbare Mensch?

"Und wie ist das mit den Menschen, die an Gott glauben und doch plötzlich schwer krank werden?", will Annette wissen. So wie erst kürzlich dieser wunderbare Mensch aus unserer Stadt. Er hat viel Gutes getan, in der Öffentlichkeit und ganz im Stillen. Nicht erst bei seiner großen Trauerfeier wird deutlich, wie viele Menschen ihn schätzten, von der Landesbischöfin an bis hin zum ganz normalen Wittenberger Bürger. Er hätte doch noch so viel bewegen können! Warum musste ausgerechnet er an dieser schlimmen Krankheit sterben - und nicht lieber ...?

Aber halt! Hier muss ich meine Gedanken stoppen. Darüber nachzudenken steht mir nicht zu. Darum lese ich, wie das bei Hiob war, dem Prototyp des Leidtragenden in der Bibel. Ihm ging es gut, er hatte eine tolle Familie und einen Job, der ihn ausfüllt. Doch plötzlich findet er sich auf der Seite des Verlierers wieder: Reichtum, Gesundheit, Freunde und sogar seine Kinder verliert er innerhalb kürzester Zeit. Wie konnte er das nur aushalten?

Gott wird richten

Vielleicht lag es daran, dass Hiob Gott kannte, ihn liebhatte und mit ihm gelebt hat. Er hat ihm in guten Tagen vertraut und konnte ihm darum in schlechten treu sein. Gott hat zugelassen, dass er auf eine harte Probe gestellt wird. Doch Hiob hält an Gott fest und erkennt in allem: "Die Gottlosen interessiert Gottes Willen nicht, aber der Herr wird sie richten." Das ist seine Hoffnung. Und die bewahrt ihn vor sinnloser Grübelei. Die will ich mir auch verbieten - und antworte auf Annettes Frage: "Gott wird richten - und wir sollen ihm vertrauen." (idea)

Die Autorin, Silke Stattaus (Lutherstadt Wittenberg), ist Vorsitzende des Vereins "Frühstückstreffen für Frauen in Deutschland", der jährlich zu rund 500 Veranstaltungen an fast 200 Orten einlädt.

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