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Christen und die Olympischen Spiele in Brasilien

("Adventisten heute"-Aktuell, 5.8.2016) Die Welt blickt in den kommenden Wochen auf Brasilien: Vom 5. bis 21. August finden in Rio de Janeiro - erstmals in einem südamerikanischen Land - die Olympischen Sommerspiele statt. Mehr als 10.500 Athleten - darunter 425 aus Deutschland - werden an den Start gehen. Sie kämpfen in 306 Wettbewerben um Medaillen.

Wahrzeichen der Olympiastadt ist die Christusstatue mit den ausgebreiteten Armen auf dem Berg Corcovada. Sie ist Ausdruck dafür, dass der christliche Glaube für den Großteil der 205 Millionen Einwohner des Landes eine wichtige Rolle spielt. 123 Millionen sind römisch-katholisch. Brasilien ist damit das Land mit den meisten Katholiken weltweit. Allerdings sinkt ihre Zahl, während die der Protestanten steigt. Allein 42 Millionen gehören zu evangelikalen Kirchen. Unter ihnen bilden die Pfingstkirchler mit 27 Millionen die größte Gruppe. Prognosen gehen davon aus, dass die Evangelikalen bereits in 15 Jahren die Katholiken zahlenmäßig überflügeln könnten.

Vorbehalte gegenüber der Olympiade: Das Land leidet unter der Korruption

Im Vorfeld der Spiele sprach die Evangelische Nachrichtenagentur idea mit einem Mitarbeiter der pietistisch geprägten Gnadauer Brasilien-Mission, Prediger Hans Jürgen Jung (Joinville/Bundesstaat Santa Catarina). Seinen Angaben zufolge haben viele Brasilianer Vorbehalte gegenüber dem Großereignis. Nach einer aktuellen Umfrage seien 59 Prozent der Bürger kritisch eingestellt. Dies hänge mit der Krise in Politik und Wirtschaft zusammen.

Zum Hintergrund: Das Land leidet unter einer weit verbreiteten Korruption, die bis in die Spitzen der Politik reicht. Jung zufolge ist es dem nationalen Organisationskomitee der Spiele nicht gelungen, genügend freiwillige Helfer zu finden. Die christliche Organisation "Mobilisation Offene Arme" habe deshalb die Möglichkeit erhalten, die Olympiade mit Mitarbeitern zu unterstützen. Auch Mitglieder der pietistischen Evangelischen Missionsvereinigung MEUC engagierten sich ehrenamtlich. Der Gemeinschaftsverband ist aus der Arbeit der 1927 gegründeten Gnadauer Brasilien-Mission (GBM) hervorgegangen.

Wohlstandstheologie schädigt Menschen - seelisch und finanziell

Kritisch äußerte sich GBM-Geschäftsführer Gottfried Holland (Schwieberdingen) zu dem in vielen brasilianischen Pfingstkirchen verbreiteten Wohlstandsevangelium. Dabei versprechen Prediger Segen in Form von materiellem Reichtum und Gesundheit, wenn Christen zunächst Opfer in Geldspenden bringen. Die Verkündiger selbst leben nicht selten in Luxus. Laut Holland schädigt eine solche Wohlstandstheologie Menschen an ihrer Seele und finanziell. Wenn sich die Versprechungen nicht erfüllten, gebe es große Enttäuschungen. Manche "Opfer" dieser Lehren fänden dann in pietistische Gemeinschaften, wo sie seelsorgerliche Hilfe erhielten. (idea)

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