(“Adventisten heute”-Aktuell, 26.8.2016) In der Debatte um ein mögliches Burka-Verbot in Deutschland hat sich die Christliche Polizeivereinigung (CPV) klar positioniert. “Die Burka ist ein sehr großes Integrationshemmnis”, sagte der CPV-Vorsitzende, Kriminalhauptkommissar Holger Clas (Hamburg), auf Anfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. “Durch sie wird die Ablehnung unseres Staates und seines Wertesystems öffentlich deutlich gemacht.” Die Vollverschleierung sei zudem ein Zeichen der Unterdrückung von Frauen. In vielen von der Terrororganisation “Islamischer Staat” (IS) befreiten Städten hätten die Frauen jubelnd die Zwangs-Burka abgeworfen: “Diese Videos gingen um die Welt.” Dennoch sei ein Verbot der Vollverschleierung wie in Frankreich und Belgien aufgrund der verfassungsrechtlichen Hürden in Deutschland wohl nicht umsetzbar, so Clas. Trotzdem müssten sich diejenigen, die in Deutschland leben wollten, anpassen: “Integrationsleistung ist eine Bringschuld der Zuwanderer, die wir aufnehmen.”
Die doppelte Staatsbürgerschaft erschwert Integration
Auch die doppelte Staatsbürgerschaft sieht Clas skeptisch. Sie erschwere Integration: “Sie verhindert, dass ein Einwanderer sich klar positioniert, ohne sich eine Hintertür offen zu halten.” In der Bibel heiße es mit Blick auf den Glauben: “Niemand kann zweien Herren dienen. Entweder er wird einen hassen und den andern lieben, oder wird einem anhängen und den andern verachten” (Matthäus 6,24). Das gelte im übertragenen Sinn auch für die Staatsbürgerschaft, so Clas. Hintergrund ist die Sicherheitsdebatte in Deutschland. Am 18. August treffen sich die Ressortverantwortlichen der Länder mit Bundesinnenminister Thomas de Maizi%E8re (CDU), um eine “Berliner Erklärung” mit abgestimmten Forderungen zu verabschieden. Der Maßnahmen-Katalog der Unions-Innenminister zur Terrorabwehr sieht neben der Abschaffung des Doppel-Passes auch ein Burka-Verbot vor. (idea)