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Christen eilen Nepalesen zur Hilfe

("Adventisten heute"-Aktuell, 1.5.2015) Von der Erdbebenkatastrophe in Nepal sind auch Krankenhäuser und Entwicklungsprojekte christlicher Hilfsorganisationen betroffen. Teams mehrerer Hilfswerke eilen in den hinduistisch geprägten Himalaja-Staat, um Überlebenden zu helfen und Verschüttete zu bergen. Am 24. April hatte ein Beben mit der Stärke 7,9 die Region erschüttert; zwei Tage später folgte ein Nachbeben der Stärke 6,7. Mehr als 5500 Menschen kamen ums Leben; die Zahl der Todesopfer steigt weiter an.
Trinkwasser und Lebensmittel sind knapp, die Stromversorgung und Kommunikationsnetze sind teilweise zusammengebrochen, Blutkonserven und Medikamente gehen zur Neige. Regenfälle verschlechtern die Situation für die obdachlos gewordenen Familien zusätzlich.
Es war das stärkste Erdbeben in Nepal seit mehr als 80 Jahren. In der Hauptstadt Kathmandu stürzten Gebäude und jahrhundertealte Tempel ein, Straßen rissen auf. Wegen der zerstörten Infrastruktur ist das gesamte Ausmaß der Katastrophe bisher nicht abzusehen. Krankenhäuser und Leichenhäuser sind überfüllt.
Auch Nachbarstaaten wie Indien, Tibet und Bangladesch sind betroffen. In der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu sind zahlreiche Gebäude eingestürzt; die Strom- und Telefonversorgung ist teilweise zusammengebrochen. Die Regierung hat den Notstand ausgerufen. Ein adventistisches Krankenhaus in Benpa, 15 Kilometer östlich der Hauptstadt, kann der Flut der Patienten kaum noch Herr werden. Die Einrichtung hat 150 Betten. Hunderte Verwundete müssen im Freien behandelt werden. Erste Hilfsmaßnahmen haben auch die Partner der Diakonie Katastrophenhilfe gestartet. Ein Erkundungsteam der Johanniter brach am 26. April von Frankfurt am Main aus in das Gebiet auf.

Die Menschen "weinen, schreien und beten"

Das adventistische Hilfswerk ADRA und die christlich-humanitäre Organisation World Vision betreiben seit Jahren in Nepal Entwicklungsprojekte und können daher schnell Hilfe leisten. Ein Team von World Vision befand sich am Flughafen der Hauptstadt, als die Erde bebte. Der Mitarbeiter Sunjuli Kunwar erlebte das Beben bei einem Fußballspiel: "Das ganze Stadion hat sich bewegt. Die Menschen liefen nach draußen und konnten sich kaum auf den Beinen halten wegen des Bebens. Viele sind gestürzt und haben sich dabei verletzt." Die Menschen seien verängstigt, so World-Vision-Mitarbeiter Deepesh Paul Thakur: "Sie weinen, schreien und beten. Die Nachbeben kommen immer wieder, es ist wirklich furchtbar." Ein Team von Katastrophen-Experten des internationalen Hilfswerks habe sich auf den Weg nach Nepal gemacht.
Das dreistöckige adventistische Spital in Banepa, mit 150 Betten, sei mit Ausnahme eines Risses in einem älteren Gebäude nicht beschädigt worden.
"Gott sei Dank, dass das Spital unversehrt geblieben ist", sagte Alvin Cardona in den USA nach einem Telefonat mit seinem Vater, der als Kinderarzt im adventistischen Krankenhaus in Nepal arbeitet. Es würden nun Notunterkünfte für jene erstellt, denen durch das Beben das Haus zerstört worden sei, so Cardona.

Waisenkinder erleben Bewahrung

Inmitten der Erdbebenkatastrophe in Nepal haben Christen Bewahrung erlebt. Das berichtete die evangelikale Organisation "Hilfe für Nepal" (Altensteig/Nordschwarzwald), die gemeinsam mit einheimischen Partnern in der Hauptstadt Kathmandu ein Waisenhaus unterhält. Die 24 Kinder hatten während des Bebens am 25. April an einem Gottesdienst teilgenommen. Sie hätten sich aus den kirchlichen Räumen retten können, bevor diese eingestürzt seien, teilte das Hilfswerk mit, das insgesamt 65 Waisenkinder in Nepal unterstützt. Das Waisenhaus stehe zwar noch, sei aber schwer beschädigt.

Rund 500 Christen starben im Gottesdienst

Bei der Erdbebenkatastrophe in Nepal sollen rund 500 Christen bei Gottesdiensten gestorben sein. Das schätzt der Gemeindeverband "Churches Network Nepal". Allein beim Einsturz einer evangelischen Kirche in Kapan nahe der Hauptstadt Kathmandu seien 80 Gottesdienstbesucher umgekommen, berichtete die Organisation "Global Mission Nepal". In einer Dorfkirche wurden 17 Leichen gefunden. Der Sonnabend ist der arbeitsfreie Tag im hinduistisch geprägten Nepal. Die meisten Gemeinden veranstalten ihre Gottesdienste zwischen 10 Uhr und 12.30 Uhr. Das Beben hatte wenige Minuten vor 12 Uhr begonnen, als viele Christen noch in den Kirchen waren.

Präsident der weltweiten Adventisten spricht Nepal sein Beileid aus

"Das Leiden der Menschen bricht uns das Herz, sodass wir den Tausenden Familien, die Leid erfahren haben, unser aufrichtiges Mitempfinden aussprechen", sagte Wilson. "Wir haben jetzt die Gelegenheit, die Liebe Christi und sein Erbarmen durch unser Handeln sichtbar zu machen. Adventisten sind aufgerufen, das ihnen mögliche zu tun, um jenen Halt und Trost zu vermitteln, die einen geliebten Menschen verloren haben, und materielle Unterstützung denen zukommen zu lassen, die Hilfe dringend brauchen."
Obwohl Adventisten ihren Gottesdienst am Samstag, dem biblischen Sabbat, feiern, sei bisher nicht bekannt, dass "ein Adventist während des Erdbebens getötet wurde", teilte Pastor Umesh Pokharel, Präsident der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Nepal, laut der nordamerikanischen Kirchenzeitschrift "Adventist Review" mit. In Nepal gibt es 8.859 erwachsen getaufte Mitglieder in 26 Kirchen- und 80 Hausgemeinden. Nach einem ersten Überblick seien allerdings vier adventistische Kirchengebäude schwer beschädigt worden.

Christentum fasst langsam Fuß in Nepal

Von den 27,8 Millionen Einwohnern des Himalaja-Staates sind 75 Prozent Hindus, 16 Prozent Buddhisten, fünf Prozent Christen und vier Prozent Muslime. Nepal war bis ins 20. Jahrhundert hinein ein weithin von der Außenwelt abgeschlossenes hinduistisches Königreich. Christliche Missionswerke durften nur als humanitäre Hilfsorganisationen tätig sein. Sie bauten Schulen und Krankenhäuser. Das Christentum fasste erst Fuß, als Nepalesen in den britischen und indischen Streitkräften Dienst taten, dabei zum Glauben an Jesus Christus kamen und zu ihren Familien heimkehrten. Ähnliches ereignete sich mit jungen Nepalesen, die im Ausland studierten, dort Christen wurden und wieder in ihr Land zurückkehrten. 2006 wurde der Hinduismus als Staatsreligion offiziell abgeschafft. (idea/APD/ADRA)

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