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Bund Freier evangelischer Gemeinden in prekärer Finanzlage

("Adventisten heute"-Aktuell, 19.11.2010) Der Bund Freier evangelischer Gemeinden (FeG) befindet sich in einer prekären finanziellen Situation. Das berichtete der Geschäftsführer der Freikirche, Klaus Kanwischer (Witten), auf der Herbsttagung des Bundesrats - er verantwortet die laufende Arbeit - in Langenfeld bei Düsseldorf. Das Jahr 2009 habe man mit einem Minus von rund 200.000 Euro beendet - bei einem Gesamtetat von rund 12,4 Millionen Euro.
Für die laufenden Finanzen sehe es nicht viel besser aus, sagte Kanwischer den 116 Delegierten. Die Ausgaben seien in den letzten Jahren kontinuierlich gewachsen, etwa durch die Regionalisierung der Arbeit und den Neubau des Theologischen Seminars in Dietzhölztal-Ewersbach (Mittelhessen), das "Kronberg-Forum". Doch die Spenden, aus denen die Bundesarbeit finanziert wird, seien gesunken.

100 Gemeinden bis 2015 gründen

Kanwischer teilte mit, dass das Urlaubs- und Weihnachtsgeld der Bundesmitarbeiter um zehn Prozent gekürzt wurde. Frei werdende Stellen im Bund blieben ein halbes Jahr unbesetzt. Sparen müsse man auch bei der Inlandmission, etwa bei der Gemeindegründung. So werde man keine Gemeinden mehr nach dem "Fallschirmspringerprinzip" ins Leben rufen. Dabei beauftragte und bezahlte die Freikirche einen Mitarbeiter für eine Gemeindegründung. Künftig sollen nur noch Gemeinden in ihrer Region Tochter-Gemeinden ins Leben rufen und auch finanzieren. Im Jahr 2006 hatte sich die Freikirche das Ziel gesetzt, 100 Gemeinden bis 2015 zu gründen. Im Augenblick sind es 40.
Kanwischer hofft, mit Hilfe der Sparmaßnahmen und zusätzlicher Spenden zum Jahresende den Haushalt ausgleichen zu können. Wie das Magazin der Freikirche "Christsein heute" berichtet, hat jedes Mitglied des Bundes im Jahr 2005 für diesen durchschnittlich 84 Euro gespendet. Seither sei die Mitgliederzahl zwar von 34.879 auf 38.440 gestiegen, doch die Pro-Kopf-Spende auf 67 Euro gesunken.

Gibt es ein Strukturproblem?

In der Diskussion im Bundesrat wurde der Rückgang bei den Spenden damit begründet, dass in vielen Familien das Geld knapper geworden sei. Manche Redner vermuteten, dass auch ein strukturelles Problem die Ursache sein könne, weil der Bund zu wenig im Bewusstsein der Gemeinden verankert sei. Erhard Baum (Hamburg), Bundessekretär für die Region Nord, sagte: "Vielleicht geben unsere Mitglieder ja gar nicht weniger, aber das Geld wird einfach eher vor Ort ausgegeben als an den Bund überwiesen, etwa für neue Häuser, einen zweiten Pastor oder eine Gemeindegründung vor Ort."
Präses Ansgar Hörsting (Witten) sieht in der Finanzlücke auch ein positives Signal: "Wir merken hier unsere Abhängigkeit von Gott - und das führt uns auch ins Gebet." (idea)

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