Dass aus Sicht der Römisch-katholischen Kirche, speziell auch aus der Sicht Papst Benedikts XVI., die evangelischen Kirchen keine Kirchen im vollen Sinne, sondern nur kirchliche Gemeinschaften seien, stört Bünker nicht. "Mir ist das vollkommen egal. Wir wissen, dass wir Kirche sind. Wir brauchen von niemandem die Anerkennung. Nur im konkreten Miteinander spielt es doch eine Rolle."
Laut epdÖ beschreibe Bünker Benedikt als einen "Bewahrer der katholischen Tradition" und einen "Neuformulierer des Immergleichen". Dennoch gebe es einen regen Austausch zwischen der evangelischen und der römisch-katholischen Seite, speziell auf der Basisebene, also zwischen den Gemeinden sowie zwischen den Theologen und Experten, wo vieles weit gediehen sei. "In vielen Fragen ist man sich da schon einiger als auf der dritten Ebene, nämlich der der Repräsentanten der Kirchen. Die sind zwar im Austausch, aber da geht es immer auch um Interessen, manchmal um Machtfragen."
"Die Probleme in der römisch-katholischen Kirche sind nicht gelöst, wie das Auseinanderklaffen der Meinung der Kirchenhierarchie und der Mitglieder zeigt", resümierte der Bischof. Zu den drei Jesus-Büchern sowie den drei Enzykliken, die Papst Benedikt verfasst hat, sagte Bünker: "Da muss man nicht alles teilen, was drinnen steht, aber gedanklich und sprachlich sind sie großartig. Wenn das jemand zur Hand nimmt und etwas damit anzufangen weiß, wird das bleiben." (APD)