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Bischof Bätzing: Warum ich mich beim „Synodalen Weg“ engagiere

Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) hatte den „Synodalen Weg“ zusammen mit der Bischofskonferenz 2019 ins Leben gerufen. (Foto: Paul Marx/ pixelio.de)

Die (katholische) Deutsche Bischofskonferenz hat am 28. Juli die Arbeitshilfe „Katholische Kirche in Deutschland – Zahlen und Fakten 2021/22“ veröffentlicht. Die Broschüre informiert nach eigenen Angaben über Zahlen des Jahres 2021 und über aktuelle Entwicklungen. Nach der bereits Ende Juni veröffentlichten Statistik hat die katholische Kirche in Deutschland im Vorjahr 359.338 Mitglieder durch Kirchenaustritt verloren. In einem eigenen Beitrag in der Arbeitshilfe äußert sich der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing (Limburg), zu dieser Zahl. Mittlerweile treten ihm zufolge auch vermehrt hochverbundene Katholiken aus und setzen damit ein „Zeichen gegen die wahrgenommene Veränderungsresistenz ihrer Kirche“.

Die weiterhin vorgetragenen kirchlichen Regeln im Blick auf verantwortete Elternschaft und Geburtenkontrolle, die Akzeptanz sexueller Intimität allein in der Ehe oder die Einschätzung zu praktizierter Homosexualität erschienen Menschen in ihren Begründungs- und Argumentationsmustern als „vormodern“. Sie würden als „Ausdruck einer Verbotsmoral“ empfunden, schreibt Bätzing: „Weil ich die Kritik – wenn auch nicht in allen Punkten, so doch prinzipiell – teile, engagiere ich mich mit vielen anderen Gläubigen und Bischöfen im Synodalen Weg für Umkehr und Erneuerung in der Kirche.“ Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) hatte den „Synodalen Weg“ zusammen mit der Bischofskonferenz 2019 ins Leben gerufen. Der Reformdialog beschäftigt sich unter anderem mit der Rolle der Frauen in der katholischen Kirche. Am 21. Juli wies der Vatikan in einer kurzen Erklärung darauf hin, dass diese Gesprächsinitiative „nicht befugt“ sei, „die Bischöfe und die Gläubigen zur Annahme neuer Formen der Leitung und neuer Ausrichtungen der Lehre und der Moral zu verpflichten“.

Die beiden großen Kirchen sind der zweitgrößte Arbeitgeber

Der katholischen Kirche gehörten 2021 21,64 Millionen Menschen an. Wie es in der Broschüre heißt, sind 52,9 Prozent der Katholiken weiblich und 47,1 Prozent männlich. Es gebe große regionale Unterschiede, die zum einen auf die protestantische Prägung im Norden, aber auch auf das „politische System Ostdeutschlands vor 1990“ zurückzuführen seien. In den östlichen Bundesländern sind je nach Region zwischen 3,2 und 8,0 Prozent der Bevölkerung katholisch, in den nördlichen Bundesländern zwischen 5,7 Prozent (Schleswig-Holstein) und 15,9 Prozent (Niedersachsen). In den südlichen Bundesländern liegt der Katholikenanteil erheblich höher: 45,7 Prozent in Bayern und 53,2 Prozent im Saarland. Die katholische und evangelische Kirche in Deutschland sind mit etwa 1,5 Millionen Arbeitnehmern der zweitgrößte Arbeitgeber nach dem öffentlichen Dienst. Die katholische Kirche beschäftigt rund 797.000 Hauptamtliche. Ehrenamtlich engagieren sich dort Schätzungen zufolge 600.000 Menschen.


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