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Berliner Krankenhaus Waldfriede erweitert medizinisches Leistungsangebot

Einer der neuen ambulanten OP-Säle im Krankenhaus Waldfriede in Berlin. (© Foto: krankenhaus-waldfriede.de / Christopher Ludwig)

Auch für das Krankenhaus Waldfriede, eine Einrichtung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Berlin-Zehlendorf, stellte das Jahr 2020 eine besondere Herausforderung dar. Dennoch gelang es trotz der Corona-Krise das medizinische Leistungsangebot weiter zu entwickeln.

Laut Krankenhaus-Vorstand Bernd Quoß konnte nach gut einem Jahr Bauzeit das neue Ambulante Operations-Zentrum in den Räumlichkeiten der ehemaligen Physiotherapie eröffnet werden. Es verfügt auf rund 700 Quadratmetern Fläche über drei vollständig ausgestattete OP-Säle und 20 Aufwachplätze. Das ermögliche hier die Durchführung von fast allen Arten von Operationen durch eigene Ärzte des Krankenhauses oder auch externe Operateure. Das ambulante OP-Zentrum des Krankenhauses Waldfriede gehöre somit zu den größten und modernsten Einrichtungen seiner Art in Berlin.

Roboter für Leber- und Pankreaschirurgie

Darüber hinaus sei mit der Anschaffung des über zwei Millionen Euro teuren Chirurgie Systems „da Vinci“ ein großer Schritt in eine neue chirurgische Operationsära vollzogen, informierte Quoß in einem Beitrag der April-Ausgabe des IHK-Magazins „Berliner Wirtschaft“. Der jetzt im Krankenhaus Waldfriede eingesetzte „Roboter“ wäre aktuell die weltweit modernste Version der roboter-assistierten-Chirurgie Systeme. Er werde vor allem im neuen „Zentrum für Onkologische Oberbauchchirurgie und Robotik“ im Rahmen der Leber- und Pankreaschirurgie eingesetzt.

Um das onkologische Leistungsangebot für die Patienten des Krankenhauses Waldfriede abzurunden, sei die bisherige Komfortstation zum Jahresbeginn 2021 in eine Palliativstation umgewandelt worden, ergänzte Quoß. Hier könnten die onkologischen Patienten nun palliativ weiterversorgt werden. Unter dem Motto „Hochleistungsmedizin – Menschliche Wärme – Soziales Engagement“ wolle das Krankenhaus sein medizinisches Behandlungsangebot weiter ausbauen und seinen Ruf als eines der innovativsten Berliner Krankenhäuser festigen.

Krankenhaus Waldfriede

Das freigemeinnützige Krankenhaus Waldfriede liegt im Berliner Südwesten und ist akademisches Lehrkrankenhaus der Charité-Universitätsmedizin Berlin. Es wurde nach gesetzlichen Qualitätsparametern mehrfach zertifiziert und habe mit seiner medizinischen und pflegerischen Qualität bereits eine Vielzahl an Auszeichnungen erhalten. Pro Jahr werden hier etwa 15.000 Patienten stationär und 120.000 Patienten ambulant behandelt. Der Träger ist die evangelische Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, die weltweit rund 900 medizinische Einrichtungen unterhält. Waldfriede ist unter anderem Mitglied im Diakonischen Werk Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und im Deutschen Evangelischen Krankenhausverband e.V. (DEKV).

Gesundheitsnetzwerk Waldfriede

Seit seiner Gründung im Jahr 1920 orientiere sich das medizinische Handeln an ganzheitlichen Präventions- und Therapiekonzepten zum Wohl des gesamten Menschen, so Quoß. Über seinen lokalen Versorgungsauftrag hinaus behandle das Krankenhaus Waldfriede Patienten aus dem In- und Ausland. Neben dem Krankenhaus wurde in den letzten Jahren ein umfangreiches Gesundheitsnetzwerk etabliert, das sich stetig weiterentwickle. Das Netzwerk Waldfriede sei mittlerweile der vielfältigste Medizin- und Pflegeanbieter im Berliner Südwesten und mit rund 950 Beschäftigten einer der größten Arbeitgeber im Bezirk Steglitz-Zehlendorf.

Bis 1989 bestand Krankenhaus Waldfriede, gemeinsam mit der heutigen „Akademie für Gesundheits- und Krankenpflege“, als solitäres Akutkrankenhaus ohne ein angeschlossenes Netzwerk. 1989 wurde die Sozialstation Waldfriede auf dem Gelände des Krankenhauses gegründet. Sie ist bis heute in der ambulanten häuslichen Krankenpflege im Bezirk Steglitz-Zehlendorf aktiv und versorgt 180 Patienten. Das 1993 ebenfalls auf dem Gelände des Krankenhauses ins Leben gerufene Gesundheitszentrum PrimaVita verfügt seit dem Jahr 2008 zusätzlich zu den Sporträumen über ein Schwimmbad am Teltower Damm in Berlin-Zehlendorf. Insgesamt nehmen pro Jahr 5.000 Teilnehmer/innen an den Kursen und Dauergruppen des PrimaVita teil.

Im Jahr 1999 folgte die Gründung der Servicegesellschaft Krankenhaus Waldfriede. Sie ist seitdem für die Reinigung innerhalb des Krankenhauses sowie für den Betrieb der Küche bzw. die Essensversorgung zuständig. 2007 entstand in Zusammenarbeit mit dem Advent-Wohlfahrtswerk das Kinderhaus Waldfriede, eine Kindertagesstätte mit 55 bis 60 Kindern im Alter von ein bis sechs Jahren. Im Januar 2012 erfolgte die Übernahme der Privatklinik Nikolassee in der Von-Luck-Straße mit Platz für 16 Patienten zur internistischen, psychiatrischen und psychosomatischen Behandlung.

Am 11. September 2013 wurde das überregional beachtete „Desert-Flower-Center“ Waldfriede gegründet. Hier finden Frauen, die von weiblicher Genitalverstümmelung betroffen sind, medizinische Hilfe und psychosoziale Betreuung.

Anfang 2017 übernahm das Netzwerk das Seniorenhaus Waldfriede mit 85 Betten. Im Juni 2017 kam die Psychiatrisch-Psychosomatischen Tagesklinik Waldfriede hinzu. Sie ist spezialisiert auf Psychosomatik, Suchterkrankungen, Depression und Burnout.

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