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Bedford-Strohm: Die Kirche braucht Qualitätsjournalismus

Auch der EKD-Ratsvorsitzende, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, sprach auf dem Christlichen Medienkongress in Schwäbisch Gmünd.

Die Kirche braucht Qualitätsjournalismus. Das sagte der EKD-Ratsvorsitzende, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm (München), auf dem 5. Christlichen Medienkongress, der vom 11. bis 13. Januar in Schwäbisch-Gmünd stattfand. Ihm zufolge gehört es zur Aufgabe evangelischer Publizistik, das wirklich Wichtige aus den Informationen auszuwählen. Sie müsse täglich gegen die „Flut der Klatschmeldungen“ angehen und Nachrichten etwa zum weltweiten Hunger und zur Bewahrung der Schöpfung Platz einräumen. Um die Herzen der jüngeren Generation zu erreichen, müsse sie auch auf Twitter, Facebook und YouTube vertreten sein. Das Glaubenswissen gehe in dieser Generation „zum Teil dramatisch verloren“. Der christliche Glaube sei jedoch „keine angemuffte Tradition“, sondern treffe mitten in das Leben moderner Menschen.

Die Kirche muss in ethischen und politischen Fragen Orientierung geben

Die Kirche müsse im 21. Jahrhundert die Plätze aufsuchen, auf denen sich Menschen versammelten und zuhören. Sie müsse dabei in ethischen und politischen Fragen Orientierung geben sowie Glaubensfragen beantworten. Medien komme dabei eine zentrale Bedeutung zu. So erreichten Radio- und Fernsehgottesdienste mit etwa 1,5 Millionen weit mehr Menschen als die Ortsgemeinden. Das Monatsmagazin „chrismon“ habe mit einer Reportage über die Folgen der Erderwärmung an Alaskas Küsten und auf die dort drohende Vernichtung von Dörfern aufmerksam gemacht. Der ARD-Film „Katharina Luther“ habe bei einem Millionenpublikum wahrnehmbare Spuren hinterlassen. Christliche Verlage würden mit Biografien, Sachbüchern und Ratgebern helfen, Menschen mit dem Glauben in Kontakt zu bringen. Bedford-Strohm: „Die Sehnsucht nach christlicher Spiritualität ist vorhanden.“

Stellvertretender Bild-Chefredakteur: Wie ich als Christ bei „Bild“ überlebe

Der stellvertretende Chefredakteur von Bild.de, Daniel Böcking (Berlin), sagte, dass er seinen Glauben nicht still und privat leben wolle, sondern ihn öffentlich bekenne. Der Glaube an Jesus Christus sei eine rettende Botschaft. Ihm zufolge bilden Christen eine starke und liebevolle Gemeinschaft, die andere Menschen ermutigen. Christen seien nicht altbacken, sondern cooler und moderner als häufig angenommen. Er wolle sich wie Apostel Paulus ohne Scham zum Evangelium bekennen, so Böcking. Sein Leitwort sei „Predige das Wort, stehe dazu, es sei zur Zeit oder zur Unzeit“ (2. Timotheus 4,21). Er versuche sich zudem an ein afrikanisches Sprichwort zu halten: „Wo Gott uns hingesät hat, da sollen wir blühen.“ Böcking äußerte sich auch zur Frage, wie er als Christ bei der „Bild“-Zeitung „überlebe“. Probleme habe er dort nie bekommen. In der Redaktion habe jeder das Recht, über seinen Glauben zu sprechen. Zudem gebe es dort jeden Donnerstagabend einen Gebetskreis. Böcking: „Ich überlebe sehr gut und ungefährdet.“ Bundesweit bekannt wurde Böcking durch den Beitrag „Warum ich mich heute als Christ outen will“, der im April 2015 in „Bild“ veröffentlicht wurde. Er ist zudem Autor des Buchs „Ein bisschen Glauben gibt es nicht“, das 2016 im Gütersloher Verlagshaus erschien. Der Medienkongress wurde gemeinsam von kirchlichen und evangelikalen Organisationen veranstaltet. Träger sind die EKD, die Evangelische Landeskirche in Württemberg, das Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik (GEP), Bibel TV, ERF Medien, die Stiftung Christliche Medien, die Stiftung Marburger Medien, der Christliche Medienverbund KEP sowie die Evangelische Nachrichtenagentur idea.


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