Laut Lennox ist schon Hawkings Vorstellung von Gott fehlerhaft. Er sehe ihn als Lückenbüßer, der dann herhalten müsse, wenn man keine naturwissenschaftliche Erklärung finde. Doch für Christen sei Gott "der Autor der ganzen Show - von den Teilen, die wir nicht verstehen wie von denen, die wir verstehen". So wie man eine Ingenieursleistung umso mehr bewundere, je besser man sie verstehe, so wachse auch die Ehrfurcht vor dem Schöpfer, je mehr man die Schöpfung verstehe.
Nicht zwischen Gott und den Naturgesetzen entscheiden
Hawking mache einen weiteren Fehler, indem er fordere, dass man sich zwischen dem Schöpfergott und den Gesetzen der Physik entscheiden müsse. Das sei aber eine falsche Alternative. Wäre es so, müsste man sich dann auch beispielsweise zwischen dem englischen Erfinder des Strahltriebwerks John Whittle (1907-1996) und den physikalischen Gesetzen entscheiden, um den Düsenantrieb zu verstehen. Die Gesetze der Physik könnten zwar erklären, wie ein Triebwerk funktioniere, aber es sei absurd zu glauben, dass ein Triebwerk von physikalischen Gesetzen erschaffen werden könnte.Naturwissenschaft und Religion widersprechen sich nicht
Hawkings Argument, dass die Existenz der Schwerkraft auch die Erschaffung des Universums aus sich heraus deute, erscheine noch unlogischer. "Woher kam die Schwerkraft, und was war die schöpferische Kraft ihrer Geburt?" fragt Lennox. Das Denken des Astrophysikers gründe auf der Annahme, dass sich Naturwissenschaft und Religion widersprechen. Doch für ihn als Christen, so Lennox, gebe es da keinen Widerspruch. Vielmehr stärke "die Schönheit der Naturgesetze" den Glauben an einen intelligenten, göttlichen Schöpfer. Insofern ergebe der christliche Glaube auch naturwissenschaftlich einen Sinn.Laut Lennox reichen Hinweise auf die Existenz Gottes über die Naturwissenschaften hinaus. Gott habe sich selbst den Menschen in Jesus Christus vor zwei Jahrtausenden offenbart. Dies sei nicht nur in den biblischen Schriften gut belegt, sondern auch durch eine Fülle archäologischer Funde. Der Mathematiker: "Mein Glaube an Gott beruht nicht nur auf Erkenntnissen der Naturwissenschaft sondern auch auf dem historischen Zeugnis, dass Jesus Christus von den Toten auferstanden ist." (idea)